Untersuchungen zur DNA-Adduktbildung des Alkaloids Myosmin
Final Report Abstract
Zur Thematik bleibt festzustellen, dass nach wie vor die Kenntnislage über eine Risikobewertung des Alkaloids Myosmin aus toxikologischer Sicht unzureichend ist. Da das Alkaloid sowohl durch Tabak als auch durch Nahrungsmittel aufgenommen werden kann und aus den Metabolismusstudien bekannt ist, dass reaktive Intermediate im Organismus generiert werden können, ist deren Auswirkung für den Menschen noch unklar. Die Evaluierung über etwaige DNA-Addukte im Rahmen eines Biomonitorings wäre ein wichtiger Beitrag zu diesen Fragestellungen. Die Art und Weise der Aufnahme von Myosmin in den Organismus dürfte dabei ein wichtiger Aspekt sein. Dabei ist zu berücksichtigen, ob Myosmin über die Lunge unter Tabakpyrrolyse, oder aus der Nahrung durch die Mundhöhle in den Körper gelangt. Die Unterschiede und die Relevanz gegenüber dem Nikotin sind hier noch nicht bekannt. Wenn auch gesetzliche Maßnahmen in der BRD zum Nichtraucherschutz zunehmend Raum greifen, ist dennoch gerade bei Jugendlichen ein Anstieg der Raucher zu verzeichnen. Die Aufklärung und Prävention dahingehend müssen durch wissenschaftliches Datenmaterial fundiert sein, was hier noch der Ergänzung bedarf. Eine neuerlich ansteigende Variante des Tabakgenusses durch Kauen und andere orale Applikationen (Snus), was durch das zunehmende Unterbinden der Rauchbelastungen in der Öffentlichkeit an Hand von gesetzlichen Vorgaben bedingt ist, wird momentan beobachtet. Etablierte Biomonitoring Verfahren wären auch hier zur Bewertung der oralen Aufnahme des Myosmins aus dem Tabak und der zusätzlichen Aufnahme aus der Nahrungskette gegenüber der tatsächlichen TSNA Belastung wünschenswert. Gerade zum heutigen Zeitpunkt in der aktuellen Diskussion der Raucher und Nichtraucherproblematik sind Ergebnisse und Kenntnisse in dieser Richtung von großer Relevanz. In dieser Hinsicht besteht weiter hoher Aufklärungsbedarf, die toxikologische Relevanz des Myosmins zu beforschen und die Erkenntnisse zur Bedeutung dieser Substanz im menschlichen Organismus zu erweitern. Das Referenzaddukt steht noch zur Verfügung und momentan werden Bemühungen unternommen, solange wir noch über keine eigene Anlage verfügen, wissenschaftliche Cooperationspartner zu finden, die an der Evaluierung dieses Adduktes Interesse bekunden.
Publications
-
Identification of 3’-hydroxymyosmine in urine smokers and non-smokers. AACR Meeting Abstracts 2007: 814
Stefan Tyroller, and Wolfgang Zwickenpflug
-
Evaluation of mutagenic effects of myosmine using the HPRT gene mutation assay. AACR Meeting Abstracts 2008: 4315
Joachim Havla, Courtney Hill, Elmar Richter, Wolfgang Zwickenpflug, Stefan Tyroller and Sherif Abdel-Rahman
-
Synthesis of potential DNA adducts formed after activation of the tobacco alkaloid myosmine. Proc. Am. Ass. Cancer Res. 2008, 49, A2255
Christof Högg, Wolfgang Zwickenpflug, Elmar Richter, and Stefan Tyroller
-
Oxidation of 3’Hydroxymyosmine, a metabolite of the tobacco alkaloid Myosmine. AACR Meeting Abstracts 2009: 1216
Wolfgang Zwickenpflug , Stefan Tyroller, Christof Högg, and Elmar Richter
-
Formation of propylamine during peroxidation of the tobacco alkaloid Myosmine. AACR Meeting Abstracts 2011: 2072
Wolfgang Zwickenpflug, and Christof Högg
-
Relevance of myosmine in cigarette filter butts. AACR Meeting Abstracts 2012: 12-A-2148
Wolfgang Zwickenpflug, and Christof Högg
-
Synthesis and analytical assessment of possible DNA adducts formed after activation of the tobacco alkaloid myosmine. Jahrestagung der DGPT in Dresden 2012
Christof Högg Wolfgang Zwickenpflug, Thomas Gudermann