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Neuronale Korrelate impliziter Aufmerksamkeitssteuerung

Subject Area General, Cognitive and Mathematical Psychology
Term from 2006 to 2013
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 34323830
 
Final Report Year 2012

Final Report Abstract

Aufmerksamkeit kann implizit, durch Regelhaftigkeiten in der Außenwelt, gesteuert werden. Diese müssen dabei gar nicht bewusst wahrgenommen werden. Solche Regelhaftigkeiten zu entdecken, ermöglicht uns eine effizientere visuelle Suche. Ein experimentelles Paradigma, in dem sich eine solche implizite Aufmerksamkeitssteuerung zeigt, ist das kontextuelle Cueing-Paradigma (Chun & Jiang, 1998), welches auf inzidentellem Lernen der räumlichen Anordnung von Items in einem Suchdisplay beruht. Unser Projekt hatte zum Ziel, Prozesse und neuronale Grundlagen dieses Paradigmas hinsichtlich zweier Aspekte zu untersuchen: (1) Welche Areale des Gehirns ermöglichen es uns, Änderungen implizit gelernter räumlicher Konfigurationen zu "detektieren" - in der Regel ohne das dies bewusst wird - und (2) welche Rolle spielt das visuelle Arbeitsgedächtnis beim kontextuellen Cueing. Aufbauend auf Befunden der ersten Förderperiode konnten wir die Beteiligung des anterioren Präfrontalcortex bei Wechseln der implizit gelernten Suchkonfigurationen weiter differenzieren. Die Interaktion des anterioren Präfrontalcortex mit posterioren Hirnarealen, insbesondere dem temporoparietalen Übergangscortex, konnte jedoch trotz mehrerer verschiedener experimenteller Ansätze bisher nicht aufgeklärt werden. Wir werden diese Frage jedoch weiter bearbeiten. Wir fanden weiterhin, dass das visuell-räumliche Arbeitsgedächtnis für die Expression des Lernens räumlicher Konfigurationen benötigt wird, aber nicht für das Lernen selbst. Suchzeitgewinne in wiederholten Displays stellten sich nur ein, wenn visuell-räumliche Arbeitsgedächtniskapazität verfügbar war. Dieser Effekt war in zweierlei Hinsicht spezifisch. Visuell-räumliche Arbeitsgedächtniskapazität unterstützte die Nutzung bereits gelernter Konfigurationen für eine möglichst effiziente visuelle Suche. Für das implizite Lernen wiederholter Displays an sich hingegen war keine Arbeitsgedächtniskapazität nötig. Wurde das Arbeitsgedächtnis mit nicht-räumlichen Items belastet (Farben, unbekannte Symbole) so fand sich ebenfalls keine Auswirkung auf das kontextuelle Cueing. In die Nutzung des Arbeitsgedächtnisses beim kontextuellen Cueing sind sowohl dorsale als ventrale Strukturen des Parietallappens involviert, wobei letztere die Aufmerksamkeits- "Capture" zu unterstützen scheinen, während erstere in das Halten des Gedächtnis-Cues während der Suche involviert sein könnten.

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