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Vom "guten Sterben". Akteurskonstellationen, normative Muster, Perspektivendifferenzen

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Katholische Theologie
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 343373350
 
Mit der Institutionalisierung des hospizlichen Gedankens in stationären Hospizen, auf Palliativstationen und in der ambulanten Hospiz- und Palliativversorgung hat sich ein normatives Ideal des guten Sterbens etabliert, das eine multiperspektivische, d.h. medizinische, psychische, soziale und spirituelle Versorgung des Sterbenden fokussiert. Dieses starke Ideal des guten Sterbens bricht sich freilich an der Differenz ärztlicher, pflegerischer Sichtweisen ebenso wie an der der Angehörigen und der Betroffenen. Dabei kann es zu Akteurskonstellationen und Perspektivendifferenzen kommen, die nicht immer vermittelbar sind. Das geplante Forschungsprojekt fragt deshalb danach, wie das Ideal eines guten Sterbens immer wieder von sich empirisch einstellenden Unsicherheiten eingeholt wird. Unser Ziel ist es, 1. mittels qualitativer Forschung in stationären Hospizen und auf Palliativstationen fallbezogen die verschiedenen Perspektiven und Akteurskonstellationen von Patienten/Gästen, Berufsgruppen und Angehörigen zur Sterbebegleitung zu erfassen und hierbei auch zu berücksichtigen, was im einzelnen Fall unter einem Leben bis zuletzt und einem guten Sterben verstanden wird, 2. die mit diesen Perspektivendifferenzen verbundenen normativen Konzepte in ihrer Unterschiedlichkeit und Ähnlichkeit zu explizieren und 3. auf dieser Grundlage sichtbar zu machen, auf welche Varianten eine moderne Praxis des Sterbens losgelöst von ihren idealisierten Konzepten empirisch verweist. Sowohl aus der Perspektive der katholischen Theologie als auch aus der soziologischen Perspektive geht es darum, in der Praxis des Sterbens Zeichen der Kontingenz dieser Abläufe zu suchen. Das Arbeitsprogramm umfasst eine qualitative Forschung, die in Hospizen und auf Palliativstationen durchgeführt wird. Die Analyse des Sterbens zwischen dem Ideal des guten Sterbens und der Unvermeidlichkeit der Perspektivendifferenz aller beteiligter Gruppen wird im Sinne der Methodentriangulation mit Hilfe unterschiedlicher qualitativer Methoden wie Experteninterviews, Dokumentenanalysen sowie nicht-teilnehmenden Beobachtungen erfolgen. Die Auswertung orientiert sich an der wird über eine funktionale Analyse, die nach der praktischen Relationierung von Bezugsproblemen und ihren Lösungen sucht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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