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Political Communication Cultures in Western Europe - A Comparative Study

Fachliche Zuordnung Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung Förderung von 2007 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 34732204
 
Erstellungsjahr 2011

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die international vergleichende Untersuchung zur politischen Kommunikationskultur in Westeuropa und die deutsche Teilstudie verfolgen zwei Ziele: Zunächst sollte im europäischen Länder-Vergleich untersucht werden, ob die bestehenden Unterschiede in den Medienstrukturen und in den Medien- und Journalismuskulturen eine Entsprechung in Unterschieden der nationalen Milieus der politischen Kommunikation finden. Der Vorteil des konzeptuellen Rahmens der politischen Kommunikationskultur gegenüber anderen Konzepten besteht dabei darin, dass damit alle drei relevanten Akteursgruppen – politische und mediale Eliten sowie Sprecher und Berater – berücksichtigt werden. Dies ermöglicht eine realistischere Beschreibung des Milieus der politischen Kommunikation in einem Land als eine exklusive Betrachtung der Medienseite. Die Ergebnisse sind in einer Hinsicht eindeutig: Politische Kommunikationskulturen in (West-)Europa sind nicht homogen und gleichförmig, was Konvergenz- oder Amerikanisierungsthesen widerspricht. Es bestehen im Ländervergleich beträchtliche Unterschiede auf allen Dimensionen, den Input-, Output-, System- und Rollenorientierungen. Als zweiter Befund muss aber hinzugefügt werden, dass diese Unterschiede nicht eindeutig mit Strukturvariablen der Mediensysteme in Verbindung gebracht werden können. Vielmehr sind nationale Bedingungskonstellation, die aus Faktoren des Medien- und des politischen Systems, sowie Faktoren der politischen Kultur eines Landes bestehen, für Unterschiede und auch unerwartete Gemeinsamkeiten zwischen Ländern verantwortlich. Schließlich ergeben sich auf einigen Dimensionen, insbesondere des Rollenverständnisses, teilweise markante Unterschiede zwischen den Akteursgruppen innerhalb aller Länder. Es lässt sich auch hier jedoch festhalten, dass der Länderkontext in keiner der Dimensionen seine Relevanz verliert. Als zweites Ziel prüft die deutsche Teilstudie, ob die politische Kommunikationskultur in Deutschland homogen ist, oder ob sich die Spaltung zwischen den Akteursgruppen, die bereits in den 1990er Jahren zu beobachten war, seither vertieft hat. Hier kann festgehalten werden, dass insgesamt die Entwicklung weg von einer parteipolitischen hin zu einer stärker PR-orientierten Kommunikationskultur schon weit fortgeschritten ist. Gleichzeitig existiert eine beträchtliche Kluft zwischen den Orientierungen der Journalisten und der Politiker, wobei Sprecher und Politikberater eine Mittelposition einnehmen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2009): Themenmanagement von politischen Sprechern und Kommunikationsberatern unter den Bedingungen der Bonner und der Berliner Republik. Ein Zeitvergleich 1994-2008. Zeitschrift für Politikberatung (2): 447-466
    Maurer, Peter/Mayerhöffer, Eva
 
 

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