Project Details
Projekt Print View

Legal and Quality-Centered Requirement and Design Patterns for Context-Aware Applications

Subject Area Software Engineering and Programming Languages
Public Law
Term from 2017 to 2022
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 348084924
 
Final Report Year 2021

Final Report Abstract

Im Rahmen des Forschungsprojekts wurden interdisziplinäre Anforderungs- und Entwurfsmustern für die qualitätszentrierte und rechtsverträgliche Gestaltung kontextsensitiver Applikationen entwickelt. Hierzu wurden qualitätszentrierte und rechtliche Anforderungen methodisch in den Prozess der Systementwicklung integriert und unmittelbar aufeinander abgestimmt, um bei gleichbleibender Funktionalität sowohl eine höhere Qualität des Dienstleistungsprozesses aus Nutzersicht als auch eine rechtsverträgliche Technikgestaltung zu erreichen. Es wurde das übergeordnete Ziel verfolgt, die Arbeit von Anforderungsanalysten und Systementwicklern in der Entwicklungsphase wesentlich zu erleichtern. Das Projekt fokussiert dabei auf das Anwendungsfeld der smarten persönlichen Assistenten (SPA), zu denen auch prominente Vertreter wie Amazon Alexa, Samsung Bixby, Apple Siri oder Microsoft Cortana gehören. SPA sammeln Daten, welche durch Interpretation und Verknüpfung einen Personenbezug herstellen lassen und damit Potenziale zur Individualisierung und situationsangepassten Bereitstellung von Leistungen und Informationen ermöglichen. Im Rahmen des Verbundprojekts galt es daher, die "richtige Balance" zwischen Anforderungen an Funktionalität, Qualität und Rechtsverträglichkeit herzustellen und das resultierende Wissen in Anforderungs- und Entwurfsmuster zu überführen. So sollten auf mittel- bis langfristige Sicht sowohl akzeptierte als auch gesellschaftlich akzeptable SPA gestaltet werden können. Die vorgestellten Anforderungsmuster sind weitgehend generalisierbar und können für viele Systeme adaptiert werden. So können Anforderungsmuster über das Beispiel der SPA hinaus helfen, akzeptable und akzeptierte Technik zu entwickeln. Entwurfsmuster stellen eine effektive Methode dar, Entwickler in der Gestaltung qualitativ hochwertiger und datenschutzgerechter Informationssysteme zu unterstützen. Durch ihren expliziten und konkreten Technikbezug können Entwurfsmuster einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die abstrakten Vorgaben der DSGVO auch für Systementwickler verständlich und umsetzbar darzustellen und eine Brücke zwischen Recht und Systementwicklung zu bilden. In der Fortsetzung des AnEkA Projektes wurden die entwickelten Muster umfangreich evaluiert und iterativ weiterentwickelt. Dabei erfolgte nicht nur eine abstrakte Bewertung der Muster, sondern sowohl eine rechtliche als auch qualitätszentrierte Evaluation. In einem Proof-on-Concept wurde gezeigt, wie durch die Muster Entwickler in der rechtgemäßigen Gestaltung neuartiger Technologien unterstützt werden konnten. Die Erreichung der Ziele, einer rechtmäßigen und gleichermaßen qualitativ hochwertigen Gestaltung wurde in einem Proof-of-Value untersucht. Die Evaluationen wurden genutzt, um die erstellten Muster anschließend zu überarbeiten und zukünftige Muster-Ersteller in der Kodifizierung von Gestaltungswissen in Anforderungs- und Entwurfsmustern zu unterstützen. Der Einsatz von Anforderungs- und Entwurfsmustern macht deutlich, dass die Nutzer von Informationssystemen bei deren Verwendung nicht in ihren Datenschutzinteressen beeinträchtigt werden müssen und wirtschaftliche Verwertungs- und Geschäftsmodelle umsetzbar bleiben. Die Konsequenzen der Verwendung eines Informationssystems oder eines Dienstes können somit in einem gewissen Rahmen gesteuert und beeinflusst werden. Indem rechtliche Vorgaben frühzeitig im Entwicklungsprozess berücksichtigt werden, kann nicht nur ein rechtskonformes Informationssystem entstehen, sondern auch eines, das alternative, qualitativ bewertete Lösungen aufzeigt, um eine rechtliche Optimierung zu erreichen.

Publications

 
 

Additional Information

Textvergrößerung und Kontrastanpassung