Detailseite
Projekt Druckansicht

Untersuchung der Rolle des Torque-Teno-Virus und anderer Mitglieder der Anellovirus-Familie in der Pathogenese der Multiplen Sklerose

Antragsteller Ilijas Jelcic
Fachliche Zuordnung Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung Förderung von 2007 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 34815317
 
Hintergrund: Die Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische neurologische Erkrankung, die häufig junge Menschen betrifft und zu körperlichen Behinderungen führt. Sie wird als Autoimmunerkrankung betrachtet, welche sich bei genetisch anfälligen Personen entwickelt und zusätzlich umweltbedingte Auslöser, einschließlich infektiöser Erreger, erfordert. Vorarbeiten: Vor kurzem wurde bei einem unbehandelten MS-Patienten gezeigt, dass in vivo klonal expandierte CD4+ T-Zellen vornehmlich Peptide erkennen, deren Sequenzen mit dem Arginin-reichen Abschnitt von ORF1-Sequenzen der ubiquitär vorkommenden Anelloviren Torque-Teno-Virus (TTV) and Torque-Teno-Mini-Virus (TTMV) übereinstimmen. Da diese CD4+T-Zellen während eines akuten Krankheitsschubs aus dem Liquor cerebrospinalis isoliert wurden, repräsentieren sie wahrscheinlich für die Autoimmunreaktion relevante Zellen. Arbeitsplan: Um die Funktion von Anelloviren bei der MS aufzuklären, wollen wir die physiologische Immunantwort gegen TTV untersuchen und die prozessierten TTV-Peptide hinsichtlich ihrer Bedeutung in der Immunabwehr oder beim molekularen Mimikry charakterisieren. Auch soll untersucht werden, ob TTV oder andere Mitglieder der Anellovirus-Familie die Immunfunktion bestimmter immunkompetenter Zellen modulieren, und ob eine TTV-vermittelte “Bystander”-Aktivierung in diesen Zellen vorkommt. Auf der Ebene des zentralen Nervensystems (ZNS) wollen wir die TTV-Infektion und mögliche TTV-induzierte Störungen von ZNS-Zellen studieren.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung