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Umfassende Modellierung von Redebeiträgen in Prosatexten

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Bild- und Sprachverarbeitung, Computergraphik und Visualisierung, Human Computer Interaction, Ubiquitous und Wearable Computing
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 350397899
 
In vielen Arten von Prosatexten - seien es literarische Texte oderNachrichtentexte - spielen Redebeiträge von Personen eine zentraleRolle als Quelle für Information über diese Personen, ihreEinstellungen, und ihre Beziehungen zu anderen Personen. SolcheInformation kann weitergehend zur Analyse von Handlungsmuster und zurKonstruktion von sozialen Netzwerken dienen.Während Leser keine Probleme haben, einzelne Redebeiträge zuRepräsentationen kompletter Situationen zu kombinieren, ist dies fürComputer noch eine herausfordernde Aufgabe. Aktuelle Methodenverwenden in der Regel eine "Pipeline", die ausgehend von einzelnenRedebeiträgen Schritt für Schritt zu globaleren Figuren- undSituationseigenschaften weiterzugehen versucht. Da einzelneRedebeiträge aber oft kurz und uninformativ sind, entstehen dabei oftVorhersagefehler, die später nicht mehr ausgeglichen werden können.In diesem Projekt entwicklen wir gemeinsame Inferenzverfahren (jointinference), um die verschiedenen Aspekte von Redebeiträgen (Wer spricht?Was wird gesagt? Wer wird angesprochen? Welches Verhältnis habenSprecher und Hörer?) gemeinsam komputationell zu modellieren. Dasentstehende gemeinsame Modell kann die Abhängigkeiten zwischen denverschiedenen Aspekte berücksichtigen, und Information über dieverschiedenen Aspekte kann sich gegenseitig ergänzen. Dadurch schaffenwir einen soliden computerlinguistischen Ausgangspunkt für den Einsatzvon Verfahren zur automatischen Analyse von Redebeiträgen in dendigitalen Geistes- und Sozialwissenschaften.Dieses algorithmische Ziel wird ergänzt durch einekorpuslinguistisch-computerlinguistische Komponente, die denZusammenhang zwischen Redebeiträgen und anderen Bedeutungsaspektenbetrachtet. Insbesondere semantische Rollen stehen in offenbar in einemengen Zusammenhang mit Redebeiträgen. Der genaue Zusammenhang zwischenden beiden Bedeutungsaspekten ist aber nicht eingehend erforscht. Wirwerden diese Zusammenhänge linguistisch untersuchen und die darausgewonnenen Erkenntnisse algorithmisch ausnutzen, um die Erkennung vonRedebeiträgen weiter zu verbessern. Ergebnis dieses Projektteils isteine zumindest teilweise Konsolidierung von zwei bisher größtenteilsunabhängigen semantischen Forschungssträngen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Professor Dr. Roman Klinger
 
 

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