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Exaptation in der Nominalflexion frühmittelenglischer Dialekte

Antragstellerin Dr. Raffaela Baechler
Fachliche Zuordnung Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 353495999
 
1. Ziele des ProjektsZiel des Projekts ist es, Exaptation von flektierten Adjektiven, Demonstrativ- und Relativpronomen sowie vom definiten Artikel in mittelenglischen Dialekten zu untersuchen. Das Projekt ist in zwei Teile geteilt.Die Hauptfrage des ersten Teils lautet: Wie exaptieren die unterschiedlichen frühmittelenglischen Dialekte die Überbleibsel eines früheren Systems, das Genus und Kasus markiert hat? Dieser Teil widmet sich sprachinternen Fragen bezüglich der Morphologie und Syntax, z.B. welche Formen exaptiert werden und was diese markieren oder ob es Positionen im Satz gibt, in denen flektierte Formen länger erhalten bleiben (oder exaptiert werden) als in anderen Positionen.Der zweite Teil untersucht areale und soziolinguistische Fragen. Erstens könnten die Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen den exaptierten Systemen unterschiedlicher mittelenglischer Dialekte durch soziolinguistische Faktoren erklärt werde, wie z.B. Kontakt und Isolation. Zweitens soll der Frage nachgegangen werden, ob exaptierte Formen sich ausbreiten oder ob ähnliche neue Systeme unabhängig voneinander entstehen.2. Innovativität des ProjektsBisherige Arbeiten zum Mittelenglischen beschäftigten sich vorwiegend damit, wie eine Wortart exaptiert wird, und zwar basierend auf sehr wenigen Manuskripten. Außerdem untersuchte die bisherige Forschung Exaptation, indem einzelne ausgewählte Phänomene von Exaptation analysiert wurden, folglich auf eine eher allgemeine Art und Weise.Dieses Projekt beschäftigt sich mit dem Phänomen Exaptation auf eine breitere und gleichzeitig fokussiertere Weise. Einerseits werden unterschiedliche Manuskripte von unterschiedlichen frühmittelenglischen Dialekten aus unterschiedlichen Zeiträumen analysiert und verglichen. Andererseits basiert die Datengrundlage ausschließlich auf dem Frühmittelenglischen, d.h. auf einer Sprache in einem bestimmten Zeitabschnitt. Dadurch können neue Fragen bezüglich der Exaptation gestellt werden, wie im ersten Abschnitt dargestellt wurde. Folglich ist dieses Projekt eine umfassende und vergleichende Untersuchung zur Exaptation und die Resultate können zur Theoriebildung des Sprachwandels beitragen.3. Forschungsansatz und OperationalisierungEs handelt sich hierbei um ein interdisziplinäres Projekt, das die formale Linguistik, die historische und areale Linguistik sowie die Soziolinguistik miteinander kombiniert. Methodisch ist dies ein korpusbasiertes Projekt. Die Daten basieren auf dem LAEME (A Linguistic Atlas of Early Middle English) Korpus getaggter Texte, das streng auf der Basis von Manuskripten entwickelt wurde. Das heißt, dass nichts ausgelassen oder hinzugefügt wurde, was in den Manuskripten steht bzw. nicht steht.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Großbritannien
 
 

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