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Synthetische Carbanionenerzeugung durch sequentiellen photoinduzierten Mehrelektronentransfer

Fachliche Zuordnung Organische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Förderung Förderung von 2017 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 361478827
 
Erstellungsjahr 2024

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Durch photoinduierten Elektronentransfer, auch in Kombination mit weiteren Elektronen- oder Wasserstoffatomtransferschritten, sollten Carbanionen für die chemische Synthese erzeugt werden. Alle wesentlichen Ziele des Vorhabens konnten erreicht werden. Der photoinduzierte Einelektronentransfer unter Bildung von Radikalanionen konnte zur Erzeugung von nucleophilen reaktiven Zwischenstufen genutzt werden, die mit Elektrophilen wie Aldehyden, Ketonen oder Kohlendioxid reagieren. Die redoxneutralen Reaktionen erlauben den Aufbau neuer Kohlenstoff- Kohlenstoffbindungen mit höchster Atomökonomie. Die dabei verwendeten anionischen Photokatalysatoren besitzen Potential für viele weitere synthetische Anwendungen. Ein konzeptionell anderer Ansatz baut auf die klassische Wolff-Kishner Reduktion auf: Durch Reaktion photochemisch generierter Radikale mit Tosylhydrazonen werden Carbanionen erhalten. Der Prozess entspricht einer photokatalytischen Carbonylumpolung und viele synthetische Anwendungen konnten gezeigt werden. Durch die Kombination von photokatalytisch-initiiertem Wasserstoffatomtransfer mit einer thermischen Elektronenübertragung gelingt die Photodeprotonierung aktivierter Kohlenstoff-Wasserstoffbindungen zu Carbanionen ohne die Verwendung von Basen. Die nachfolgende Reaktion mit Elektrophilen, wie Ketonen oder Kohlendioxid, entspricht einer formalen Insertion dieser Moleküle in die C-H Bindungen und damit einer optimal effizienten chemischen Reaktion. Auch dieses Reaktionsprinzip konnte in zahlreichen Syntheseanwendungen genutzt werden, u.a. der Isotopenmarkierung von Wirkstoffderivaten. Mechanistische Untersuchungen der carbanionischen Zwischenstufen belegen ihre hohe Basizität und Reaktivität. Eine prinzipielle Nutzung des Konzepts für die photochemische Deracemisierung von benzylischen Stereozentren konnte gezeigt werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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