Contingency and Contraction: Modernity and Temporality in the United States, 1880-1920
Theatre and Media Studies
Final Report Abstract
Das Projekt erforschte die umfassende Rekonfiguration von Zeitlichkeit in der sogenannten Industriemoderne. Es ging von der Annahme aus, dass die Szenen der Massen- und Avantgardekulturen zu Beginn des 20. Jahrhunderts zwar unterschiedliche Agenden verfolgten und sich in unterschiedlichen Sphären entfalteten, aber ein Bewusstsein für konzeptuelle und materielle Einschränkungen und Möglichkeiten teilten. Beide Szenen reagierten auf diese Rahmenbedingungen, indem sie diese zu Herausforderungen der Moderne gestalteten, die es zu ‚bearbeiten‘ oder ‚managen‘ eher denn beseitigen galt. Die drei medialen Untersuchungsfelder des Erzählfilms vor Hollywood, der frühen Zeitungscomics und der modernistischen und modernen Zeitschriftenpresse gestatteten eine enge Konzentration auf Aspekte der Medialität in ihrer Interaktion mit spezifischen Technologien, Apparaten und Institutionen: Vaudeville/Nickeloden/Kino; syndikalisierten Zeitungen, kleinen Verlagen und der Massenpresse. Diese breiteren Systeme der Produktion und des Vertriebs erforderten und förderten die formale Kürze und Modularität von Texten, Bildgeschichten und Filmerzählungen. Sie alle trugen zu einer umfassenden kulturellen Ambition der Zeit bei, ‘das Soziale zu ästhetisieren’ (Michael Makropoulos), um Publika und Leserschaften zu flexibilisieren und zu organisieren. Das Projekt zeigte, dass solch eine Ästhetisierung des Sozialen auch eine soziale Funktionalisierung des Ästhetischen mit sich bringt und Praktiken und Strategien der Adaption erfordert, mittels derer Zeit erfass -und navigierbar wird, oft durch Prozesse einer ‚eigenzeitlichen‘ Aneignung. Damit erreichte das Projekt insbesondere die Ziele: die umfangreiche Forschung zur Zeitlichkeit von Moderne und Modernismus mit einem Fokus auf ‘praktische’ Umsetzungen und Aneignungen zu ergänzen und zu korrigieren. Diese Arbeit geschah im engen Bezug auf mediale Ausdrucksbedingungen – die Eigendynamiken, die die Medien der Zeitschrift, des Films oder des Comics mit sich bringen; vergessene Materialien zu erschließen und ins Verhältnis zur vorliegenden Forschung zu bringen. Dabei trug das Projekt zu dem Ansatz bei, etablierte Vorstellungen von Periodizität und Modernität in Frage zu stellen; die konzeptuelle Trennung von Massenkultur und Avantgarden im Blick auf individuelle oder kollektive Praktiken der Nutzung oder Lesarten kritisch zu reflektieren.
Publications
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“Media/Knowledge: American(ist) Epistemic Formats 1900/2000,” mit Alexander Starre, Projecting American Studies, hrsg. von Frank Kelleter und Alexander Starre, Winter, 2018, 273-85
Mayer, Ruth
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“Sewing Modernity: How the Sewing Machine Allowed for a Distinctively Feminine Experience of Modernity.” aspeers, Bd. 11, 2018, 51-75
Friedrichs, Annabel
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Modernities and Modernization in North America. Winter, 2019
Mayer, Ruth, und Ilka Brasch, Hrsg.
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“Daydreams of Society: Class and Gender Performances in the Cinema of the Late 1910s.” Hollywood at the Intersection of Identity, hrsg. von Delia Malia Konzett, Rutgers UP, 2019, 21-38
Mayer, Ruth
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“Endless Deferral: Theories of Mass Culture and the Aesthetics of Affect.” REAL: Yearbook of Research in English and American Literature, hrsg. von Winfried Fluck, Rieke Jordan und Johannes Voelz, Gunter Narr, 2020, 81-102
Mayer, Ruth
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“Periodically Queer: Sexology and Non-Normative Sexualities in the Little Magazine The Masses.” Modernist Cultures, vol. 15, no. 4, Winter 2020, 442-63
Mayer, Ruth
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“Unique Doubles: Ornamental Sisters and Dual Roles in the Transitional Era Cinema.” Journal of Cinema and Media Studies, Bd. 60, Nr. 5, Januar 2021, 22-47
Mayer, Ruth