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Contingency and Contraction: Modernity and Temporality in the United States, 1880-1920

Subject Area European and American Literary and Cultural Studies
Theatre and Media Studies
Term from 2017 to 2022
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 364733595
 
Final Report Year 2022

Final Report Abstract

Das Projekt erforschte die umfassende Rekonfiguration von Zeitlichkeit in der sogenannten Industriemoderne. Es ging von der Annahme aus, dass die Szenen der Massen- und Avantgardekulturen zu Beginn des 20. Jahrhunderts zwar unterschiedliche Agenden verfolgten und sich in unterschiedlichen Sphären entfalteten, aber ein Bewusstsein für konzeptuelle und materielle Einschränkungen und Möglichkeiten teilten. Beide Szenen reagierten auf diese Rahmenbedingungen, indem sie diese zu Herausforderungen der Moderne gestalteten, die es zu ‚bearbeiten‘ oder ‚managen‘ eher denn beseitigen galt. Die drei medialen Untersuchungsfelder des Erzählfilms vor Hollywood, der frühen Zeitungscomics und der modernistischen und modernen Zeitschriftenpresse gestatteten eine enge Konzentration auf Aspekte der Medialität in ihrer Interaktion mit spezifischen Technologien, Apparaten und Institutionen: Vaudeville/Nickeloden/Kino; syndikalisierten Zeitungen, kleinen Verlagen und der Massenpresse. Diese breiteren Systeme der Produktion und des Vertriebs erforderten und förderten die formale Kürze und Modularität von Texten, Bildgeschichten und Filmerzählungen. Sie alle trugen zu einer umfassenden kulturellen Ambition der Zeit bei, ‘das Soziale zu ästhetisieren’ (Michael Makropoulos), um Publika und Leserschaften zu flexibilisieren und zu organisieren. Das Projekt zeigte, dass solch eine Ästhetisierung des Sozialen auch eine soziale Funktionalisierung des Ästhetischen mit sich bringt und Praktiken und Strategien der Adaption erfordert, mittels derer Zeit erfass -und navigierbar wird, oft durch Prozesse einer ‚eigenzeitlichen‘ Aneignung. Damit erreichte das Projekt insbesondere die Ziele: die umfangreiche Forschung zur Zeitlichkeit von Moderne und Modernismus mit einem Fokus auf ‘praktische’ Umsetzungen und Aneignungen zu ergänzen und zu korrigieren. Diese Arbeit geschah im engen Bezug auf mediale Ausdrucksbedingungen – die Eigendynamiken, die die Medien der Zeitschrift, des Films oder des Comics mit sich bringen; vergessene Materialien zu erschließen und ins Verhältnis zur vorliegenden Forschung zu bringen. Dabei trug das Projekt zu dem Ansatz bei, etablierte Vorstellungen von Periodizität und Modernität in Frage zu stellen; die konzeptuelle Trennung von Massenkultur und Avantgarden im Blick auf individuelle oder kollektive Praktiken der Nutzung oder Lesarten kritisch zu reflektieren.

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