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Gehirnsignaturen des kommunikativen Handelns

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 367641808
 
In den experimentellen und theoretischen Neurowissenschaften konnten große Fortschritte bei der Aufklärung der Hirnkorrelate sprachlicher Strukturen erzielt werden, indem genau bestimmt wurde, wie sich das Verständnis spezifischer Wort- und Satztypen durch Gehirnaktivität in definierten kortikalen Arealen und zu bestimmten Zeitpunkten manifestiert. Nun sind sprachliche Strukturen jedoch Werkzeuge oder Mittel zum Erreichen kommunikativer Zwecke, und es ist deshalb von großer Bedeutung, die Mechanismen zu verstehen, aufgrund derer dieselben Äußerungsformen (Wörter oder Sätze) in unterschiedlichen Kontexten verschiedene kommunikative Funktionen erfüllen können. Linguistisch-pragmatische Theorien beschreiben diese Funktionen als Sprechakte und die sie bestimmenden kommunikativen Kontexte unter Bezugnahme auf Handlungssequenzmuster, Festlegungen der Kommunikationspartner und deren Gemeinsames Wissen (Common Ground). In diesem Projekt wollen wir neurokognitive Modelle der Sprechaktverarbeitung entwickeln und kritische Vorhersagen dieser Modelle experimentell testen. Die kognitiven und Hirn-Korrelate des Verständnisses und der Produktion von Sprechakten sollen untersucht werden, wobei unterschiedliche Sprechakte mit denselben Wörtern und Sätzen in verschiedenen Kontexten vollzogen werden. Dabei kommen Neuroimagingverfahren wie EEG, MEG und fMRI sowie kognitive Verhaltensexperimente zur Anwendung, wie auch Patientenstudien mit Aphasikern und Autisten. Sprechakte verschiedener Subtypen der Direktiva sollen im Vordergrund stehen und mit Assertiva und Expressiva kontrastiert werden. Die Hauptziele des Projekts sind es, wichtige Typen sprachlicher Handlungen im Hinblick auf ihre raumzeitlichen Gehirnaktivierungsmuster genauer zu bestimmen und diese Resultate im Sinne linguistisch-pragmatischer Theoriebildung zu nutzen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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