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GRK 2416: MultiSenses-MultiScales: Neue Ansätze zur Aufklärung neuronaler multisensorischer Integration
Fachliche Zuordnung
Neurowissenschaften
Förderung
Förderung seit 2018
Webseite
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Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 368482240
Multisensorische Prozesse spielen eine fundamentale Rolle für Wahrnehmung, Kognition, Lernen und Verhalten. Das Gehirn ist in der Lage, eine Vielzahl simultaner sensorischer Informationen scheinbar mühelos integrativ zu verarbeiten. Die dieser Fähigkeit zugrundeliegende strukturelle und funktionale Architektur ist jedoch nur unzureichend verstanden. Die Mechanismen multisensorischer Prozessierung arbeiten dabei auf vielen Skalen – von der zellulären, über die Netzwerk-, bis hin zur Systemebene. Früher wurde angenommen, dass vor allem höhere kortikale Areale multisensorische Integration verantworten. Theoretische Konzepte fußten auf der neuronalen Repräsentation räumlicher und zeitlicher Reizcharakteristika. Aktuelle Befunde zeigen jedoch, dass (i) physikalische Reizeigenschaften nicht ausreichen, um multisensorische Wahrnehmung zu erklären, dass (ii) multisensorische Verarbeitungswege bereits in „frühen“ Hirnarealen interagieren, und dass (iii) multisensorische Prozesse plastisch und dynamisch sind. Obwohl diese Ergebnisse viele tradierte Sichtweisen multisensorischer Verarbeitung in Frage stellen, bleibt die Kernfrage nach der neuronalen Basis multimodaler Integration unbeantwortet. Im Graduiertenkolleg GRK 2416 arbeiten wir daher daran, ein konzeptionell–mechanistisches Verständnis multisensorischer neuronaler Verarbeitung auf verschiedenen Skalen zu generieren. Unser Alleinstellungsmerkmal ist der MultiSenses–MultiScales Ansatz. Durch diesen werden unseren DoktorandInnen neurobiologische Expertise, eine Kultur interdisziplinärer Zusammenarbeit und eine Vielzahl moderner Methoden nähergebracht. Das GRK Konsortium ist ideal aufgestellt, um diese ambitionierten Ziele zu erreichen. Entsprechend ist es unser Anspruch, unsere DoktorandInnen so auszubilden, dass sie fächerübergreifend in der Lage sind, unterschiedliche Karriereweqe erfolgreich einzuschlagen. Die Basis dafür stellt ein umfassendes Qualifizierungskonzept dar, dessen modulare curriculare Bestandteile einerseits neurowissenschaftliche Kernkompetenzen vermitteln, andererseits durch Flexibilität und innovative Elemente ein maßgeschneidertes Trainingsprogramm garantieren. Die Maßgabe, dass alle DoktorandInnen befähigt werden, ein anspruchsvolles Forschungsprojekt in einem spannenden Umfeld unabhängig durchzuführen, hat dabei absolute Priorität. Langfristig haben wir die Vision, durch Ausbildung international konkurrenzfähiger NeurowissenschaftlerInnen, ein GRK fortzuführen, das eine der ersten internationalen Adressen multisensorischer Forschung darstellt.
DFG-Verfahren
Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
Beteiligte Institution
Forschungszentrum Jülich
Sprecher
Professor Dr. Marc Spehr
beteiligte Wissenschaftlerinnen / beteiligte Wissenschaftler
Professor Dr. Paolo Carloni; Professor Dr. Markus Diesmann; Professorin Dr.-Ing. Janina Fels; Professorin Dr. Sonja Grün; Professorin Dr. Ute Habel; Professor Björn Michael Kampa; Professorin Dr. Angelika Lampert; Professorin Dr.-Ing. Dorit Merhof; Professor Dr. Simon Musall; Professorin Giulia Rossetti, Ph.D.; Professor Dr. Jörg Bernhard Schulz; Professorin Dr. Geraldine Zimmer-Bensch