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Modern processes and Quaternary climatic and environmental changes in northeastern Siberia, deduced from multidisciplinary analyses of sediments from Lake El'gygytgyn

Antragsteller Dr. Olaf Juschus
Fachliche Zuordnung Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung von 2007 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 37230973
 
Erstellungsjahr 2009

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die ersten Monate des Projektes konzentrierten sich auf die See- und Umweltgeschichte der letzten 300.000 Jahre, die aus dem Kern Lz1024 abgeleitet wurden. Das neue Altersmodell datiert die Basis des Kerns auf 342.000 Jahre vor heute, ca. 40.000 Jahre mehr als bisher angenommen. Die warmzeitlichen Sedimente innerhalb des Kerns sind für gewöhnlich massiv und besitzen eine hohe magnetische Suszeptibilität. Das wird auf eine eisfreie Saison im Sommer zurückgeführt, während der der See komplett durchmischt wurde. Das sauerstoffhaltige Bodenwasser begünstigte Bioturbation und den Zersatz der organischen Substanz. Auf Grund von Unterschieden in den physikalischen und geochemischen Eigenschaften sowie in der Pollenzusammensetzung werden die warmzeitlichen Ablagerungen in zwei Faziestypen untergliedert, die warme und sehr warme Bedingungen widerspiegeln. Die „warme“ Fazies kann weiterhin in drei Subfaziestypen aufgespalten werden, die eher kühlen, mäßig warmen und warmen klimatischen Bedingungen entsprechen. Die kaltzeitlichen Ablagerungen wiederum sind gut geschichtet mit einem höheren Anteil organischer Substanz. Dies wird mit einer permanenten Eisbedeckung erklärt, die den Wasserkörper stagnieren ließ. Anoxische Bedingungen am Seeboden verhinderten Bioturbation, führten aber zu einer guten Erhaltung der organischen Substanz. Das Auftreten laminierter Ablagerungen ist auf die Höhepunkte ausgeprägter Kaltzeiten beschränkt und repräsentiert daher weniger als 20 % der Seegeschichte. Die kaltzeitlichen Ablagerungen werden zwei Faziestypen zugeordnet, die eher kalt-trockene oder kalt-feuchte Klimabedingungen anzeigen. Zwischen den Fazies bestehen fließende Übergange. Kleinräumige Wechsellagerungen von kalt- und warmzeitlichen Sedimenten belegen kurzfristige Klimaschwankungen im Bereich einiger hundert bis weniger tausend Jahre. Das Problem der Genese kaltzeitlicher Ablagerungen unter einer permanenten Eisdecke konnte bisher nicht zufriedenstellend gelöst werden.

 
 

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