Speiverhalten und Speimechanismen asiatischer und afrikanischer Speikobras
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Speikobras spucken bei Bedrohung einem Angreifer ins Gesicht. Sofern das Gift die Augen trifft, verspürt der Angreifer einen intensiven Schmerz und kann im ungünstigsten Fall sogar erblinden. Ziel des Projektes war, mehr über das Spuckverhalten von Speikobras zu erfahren. Unsere Untersuchungen zeigen, dass der nur 40 bis 70 ms dauernde Spuckakt einer Speikobra (Naja nigicollis und N.pallida) vorwiegend durch schnelle Kopfbewegungen eines Angreifers ausgelöst wird. Um die Trefferwahrscheinlichkeit zu erhöhen, berücksichtigen Speikobras beim Spucken sowohl die Richtung als auch die Geschwindigkeit, mit der der Angreifer sein Gesicht bewegt. Unsere Daten zeigen darüberhinaus, dass Speikobras durch schnelle rotierende Kopfbewegungen das Gift auf dem Gesicht eines Angreifers verteilen. Die Position und Ausrichtung der Augen hatte im Gegensatz zu Angaben in der Literatur keinen Einfluss auf die Giftverteilung. Reizt man Speikobras, kann der Spuckvorgang auch mit augenlosen Attrappen ausgelöst werden. Die Form der Attrappen spielt demgegenüber eine entscheidende Rolle bei der Auslösung des Spuckvorgangs: Ovale Attrappen sind deutlich reizwirksamer als dreieckige Attrappen. Speikobras berücksichtigen beim Spucken nicht nur die Bewegung, sondern auch die Entfernung eines Angreifers. Da die Schlangen ihr Gift möglichst gleichmäßig im Gesicht eines Angreifers verteilen, nimmt die Amplitude der horizontalen und vertikalen Kopfbewegungen beim Spuckvorgang mit zunehmendem Abstand zum Angreifer ab. Damit gewährleisten Speikobras, dass unabhängig von der Entfernung nur das Gesicht eines Angreifers getroffen wird und kein Gift rechts oder links bzw. oben oder unten am Gesicht vorbei gespritzt wird. Zusätzlich wurde das Spuckverhalten von juvenilen Kobras beschrieben und mit dem adulter Kobras verglichen.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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Potential targets aimed at by spitting cobras when deterring predators from attacking. Journal of Comparative Physiology A, publ. online Febr. 2013.
Berthé RA, Westhoff G, Bleckmann H
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(2006) Variability of the spitting behaviour of spitting cobras. 99. Jahrestagung der Deutschen Zoologischen Gesellschaft, Bayreuth, p 129
De Pury S, Westhoff G, Bleckmann H
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(2008) Objects that elicit spitting in spitting cobras 101. Jahrestagung der Deutschen Zoologischen Gesellschaft
Berthé, R. A., Bleckmann, H., Westhoff, G.
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(2008) Shapes that elicit spitting in spitting cobras. 101. Meeting of the Deutsche Zoologische Gesellschaft, Jena, p 115
Berthe R, Westhoff G, Bleckmann H
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(2009) Functional bases of the spatial dispersal of venom during cobra “spitting”. Physiological and Biochemical Zoology Vol. 82. 2009,(1): pp. 80–89.
Young BA, Boetig M, Westhoff G
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(2009) Spitting behaviour of hatchling red spitting cobras (Naja pallida). The Herpetological Journal, Vol. 19.2009, Nr. 4, pp. 185-191.
Young BA, Boetig M, Westhoff G
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(2009) Spitting cobras adjust their spitting pattern to target distance 8th Göttingen Meeting of the German Neuroscience Society
Berthé, R. A., Bleckmann, H., Westhoff, G.
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(2009) Spitting cobras adjust their venom distribution to target distance. J Comp Physiol A 195: 753–757
Journal of Comparative Physiology A, Vol. 195. 2009, Issue 8,
pp 753-757.
Berthe RA, Pury S, Bleckmann H, Westhoff G
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(2010) Cobras and Eyes. 9th International Congress of Neuroethology
Berthé, R. A., Westhoff, G., Bleckmann, H.
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(2010) Target tracking during venom “spitting” in cobras. The Journal of Experimental Biology (JEB), Vol.213.2010,pp. 1797–1802.
Young BA, Boetig M, Bleckmann H, Westhoff G