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Verträglichkeitsdiskurse im Kontext geplanter innerstädtischer Einkaufszentren. Kalkulative Verfahren der Wissensproduktion und Gouvernementalitäten der Stadtentwicklung am Beispiel der Mainzer Innenstadt

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 374134160
 
Das Projekt untersucht Diskurse um Verträglichkeit im Kontext geplanter großflächiger innerstädtischer Shopping-Center. Eigene Voruntersuchungen zeigen, dass Verträglichkeit zu einem zentralen Begriff der Auseinandersetzungen im Planungsprozess herangewachsen ist - und zwar mit sehr heterogenen inhaltlichen Ausfüllungen. Die beantragte Fallstudie analysiert diese unterschiedlichen diskursiven Ausformungen von Verträglichkeit und ihre Effekte auf den Planungskonflikt mit einem besonderen Fokus auf die gutachterliche Praxis, deren Rolle im Planungsprozess wissenschaftlich noch wenig untersucht ist. Der Begriff der Verträglichkeit verweist auf einen normativen Bezugsrahmen, wie sich Innenstädte entwickeln sollen: Nur ausgehend von spezifischen Leitbildern der Stadtentwicklung kann beurteilt werden, inwieweit ein Ansiedlungsvorhaben mit der gewünschten Entwicklung verträglich ist. Ausgehend von der konzeptionellen Grundlage der Gouvernementalitätsforschung zielt das Projekt daher erstens auf eine detaillierte Beschreibung der Rationalitäten der Steuerung der Innenstadtentwicklung, die den Verträglichkeitsdiskurs strukturieren. Zweitens untersucht das Projekt die Rolle kalkulativer Verfahren in Verträglichkeitsgutachten und Expertendiskursen für den Ansiedlungskonflikt und seine politische Steuerung. Drittens werden beide Aspekte zusammengeführt, um die Herausbildung lokaler politischer Rationalitäten der Stadtentwicklung im Zuge der Verträglichkeitsdebatte beschreiben zu können. Empirisch basiert das Projekt auf einer Diskursanalyse eines Korpus aus Verträglichkeitsgutachten, Protokollen von Beteiligungsverfahren, Positionspapieren und Berichten, Stadtentwicklungskonzepten sowie leitfadengestützten Experteninterviews. Fallstudie bildet ein anhaltender Planungskonflikt in der Innenstadt der Landeshauptstadt Mainz.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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