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Die Förderung ausbildungsrelevanter Verhaltensstandards im Unterricht berufsvorbereitender Bildungsgänge (FöABv)

Fachliche Zuordnung Erziehungswissenschaftliche Sozialisations- und Professionalitätsforschung
Förderung Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 376696319
 
Das Forschungsvorhaben zielt auf eine praxisanalytische Erforschung der Förderung von für die Aufnahme einer Berufsausbildung als notwendig erachteten Verhaltensstandards im Unterricht berufsvorbereitender Bildungsgänge. Insbesondere bei Jugendlichen ohne einen mittleren Schulabschluss, die in den Übergangsmaßnahmen zwischen allgemeinbildender Schule und beruflicher Erstausbildung überrepräsentiert sind, achten Ausbildungsbetriebe gegenwärtig in besonderem Maße auf das Arbeits- und Sozialverhalten. Zugleich werden die von Arbeitgeberseite aus beklagten Verhaltensprobleme von Jugendlichen als Ausdruck unzureichender «Ausbildungsreife» interpretiert, welche in berufsvorbereitenden Bildungsgängen kompensiert werden soll. Vor diesem Hintergrund beleuchtet das Vorhaben, auf welche Weise das Arbeits- und Sozialverhalten im Zuge der Ausbildungsvorbereitung als unterrichtsrelevanter Fördergegenstand situativ hergestellt, ausgehandelt und bearbeitet wird. Im Fokus steht die Frage, wie Grenzziehungen zwischen dem für eine Ausbildung als angemessen bzw. unangemessen bewertetem Verhalten im Unterricht vollzogen werden und welche normativen Konstruktionen im Hinblick auf die in der Berufsausbildung vorausgesetzten Verhaltensstandards dabei situativ zum Ausdruck kommen. Das Vorhaben nimmt mit Foucault eine machttheoretische Perspektive ein, die nach normalisierenden und disziplinierenden Praktiken ebenso fragt, wie nach den Subjektivierungsweisen im berufsvorbereitenden Unterricht. Methodisch wird eine in berufsvorbereitenden Bildungsgängen bislang kaum angewandte ethnografische Forschungsstrategie verwirklicht, deren Kern teilnehmende Beobachtung am Unterricht bildet. Dies ermöglicht den Vollzug der Praktiken zur Förderung ausbildungsrelevanter Verhaltensstandards in konkreten Situationen und Interkationen synchron zu begleiteten und zu analysieren. Die Untersuchungsanlage berücksichtigt die institutionelle Heterogenität der Berufsvorbereitung. Im Zuge der Kontrastierung eines landesrechtlich regulierten Bildungsgangs an einer beruflichen Schule und eines im Sozialgesetzbuch III verankerten Bildungsangebots bei einem Bildungsträger werden institutionenübergreifend bedeutsame Praktiken identifiziert und analysiert. Mit der Generierung einer gegenstandsbezogenen Theorie zur (Vollzugs-) Logik von Praktiken zur Förderung eines als ausbildungsrelevant erachteten Arbeits- und Sozialverhaltens leistet das Projekt einen Beitrag zu einer empirisch begründeten Modellierung der spezifischen unterrichtlichen Ordnung berufsvorbereitender Bildungsgänge im Übergangssystem.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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