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Die Legitimierung von Kooperation zwischen globalen und regionalen Organisationen: Diskursive Konflikte und der Erfolg sicherheitspolitischer Mehrebenen-Operationen

Antragsteller Dr. Kilian Spandler
Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 377842675
 
Mein Forschungsvorhaben analysiert und vergleicht die Wirkung verschiedener Legitimierungsdiskurse auf die Entstehung und den Erfolg von sicherheitspolitischer Kooperation zwischen globalen und regionalen Organisationen. PolitikerInnen und WissenschaftlerInnen knüpfen große Erwartungen an solche Mehrebenen-Initiativen, allerdings ist die Bilanz bestehender Operationen gemischt und viele Organisationen sind trotz der vermeintlichen Vorteile nach wie vor Skeptisch gegenüber kooperativen Initiativen. Diese Probleme verweisen darauf, dass die potentiellen Synergien gemeinsamen Handelns nur dann realisierbar sind, wenn die beteiligten Akteure es als legitim ansehen. So müssen die BefürworterInnen von Kooperation überzeugend argumentieren, dass ein gegebenes Sicherheitsproblem von globalen und regionalen Organisationen gemeinsam adressiertiert werden sollte. Hierbei einen gemeinsamen Nenner zu finden ist jedoch angesichts der Reibungen zwischen globalen und regionalen Identitiäts- und Normvorstellungen durchaus problematisch. Um die Erfolgsbedingungen kooperativer Sicherheits-Missionen unter diesen komplexen Umständen besser zu verstehen, betrachtet das Projekt drei Missionen unter Beteiligung der UN und Regionalorganisationen: EULEX Kosovo, UNAMID in Sudan und die in Myanmar nach dem Zyklon Nargis aktive Tripartite Core Group. Es untersucht, welche globalen und regionalen Akteure jeweils als Unterstützer oder Gegner kooperativer Ansätze auftraten und was für Folgen inkompatible Vorstellungen von der Legitimität der Initiativen für deren Umsetzung hatten. Auf diese Weise zeigt es auf, dass erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen globalen und regionalen Organisationen davon abhängt, wie Akteure darüber sprechen. Das Projekt trägt damit zur aktuellen Debatte über die Möglichkeit und die Legitimität globalen Regierens in einer Welt bei, die von zunehmend komplexen Interaktionsmustern gekennzeichnet ist, und ist von hoher Relevanz sowohl für die Forschung auf dem Gebiet der Internationalen Beziehungen als auch für EntscheidungsträgerInnen in Internationalen Organisationen.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Schweden
 
 

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