Untersuchungen zur Erkennung präklinischer Formen der Bovinen Spongiformen Enzephalopathie (BSE) und möglicher Suszeptibilitätsfaktoren in niedersächsischen BSE-Kohortentieren und Nachkommen
Final Report Abstract
Dem Teilprojekt lag die übergeordnete Hypothese des Forschungsverbundes zugrunde, wonach in Beständen mit BSE-Fällen vermehrt andere Begleiterkrankungen auftreten, und somit die Suszeptibilität für eine BSE erhöht sei. Anhand eines an der Prävalenz der niedersächsischen BSE-Fälle orientierten Stichprobenplans wurden Gehirn- und Serumproben von Milchkühen aus einer Probenbank einer Kohortengruppe, bestehend aus Tieren aus Beständen mit BSE-Fällen, zugeordnet und frisch gezogene Schlachthofproben einer Kontrollgruppe zuwiesen. Anschließend wurden die Gehirnproben mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR) auf das bovine Enterovirus (BEV) und das Bovine Virus Diarrhoe Virus (BVDV) getestet, während die Serumproben mittels Enzyme-Linked Immunosorbent Assay (ELISA) auf die Bakteriengenera Chlamydophila spp. und Mycoplasma bovis untersucht wurden. Zur Detektion von Enterovirus-RNA im Gehirngewebe von Rindern wurde eine PCR eigens etabliert, zum Nachweis von BVDV-RNA wurde eine kommerzielle PCR verwendet. Weder bei den Kohortennoch bei den Kontrolltieren konnten BEV oder BVDV im Gehirn nachgewiesen werden. In beiden Untersuchungsgruppen traten Antikörper gegen die Bakterien Chlamydophila spp. und Mycoplasma bovis auf. Die Kohorten- und Kontrollgruppe unterschieden sich weder hinsichtlich der Antikörpertiter gegen Chlamydophila spp. (52,2 ± 46,0 ber. OD-% bzw. 32,5 ± 37,1 ber. OD-%), noch gegen Mycoplasma bovis (24,0 ± 9,6 ber. OD-% bzw. 31,8 ± 18,4 ber. OD-%) signifikant. Auch in Bezug auf die Anzahl seroreaktiver Ergebnisse bei Chlamydophila spp. (p= 0,5296) bzw. Mycoplasma bovis (p= 0,5658) unterscheiden sich Kohorten- und Kontrollgruppe nicht signifikant. Somit kann von keinem erhöhten Infektionsdruck und dadurch auch von keiner erhöhten Suszeptibilität durch die Erreger Chlamydophila spp. und Mycoplasma bovis für für eine BSE ausgegangen werden. Die Probenziehung bei den die Kontrollgruppe darstellenden Kühen am Schlachthof berücksichtigte auch die Ileocaecallymphknoten. Diese wurden zusätzlich in einer von der Arbeitsgruppe entwickelten und validierten PCR auf das Vorhandensein von DNA des Paratuberkuloserregers (Mycobacterium avium ssp. paratuberculosis – MAP) untersucht. In 17,17 % der Fälle (N=99) konnte MAP-DNA bei den untersuchten Kühnen nachgewiesen werden. Die Daten sind von epidemiologischen Interesse.
Publications
- (2011): Detection of Mycobacterium avium ssp. paratuberculosis in Ileocaecal Lymph Nodes Collected from Elderly Slaughter Cows using a semi-nested IS900 Polymerase Chain Reaction. Veterinary Microbiology 154, 197-201
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