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Enteric co-innervation: peripheral modulation of peristalsis in the striated portion of the esophagus?

Fachliche Zuordnung Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Förderung Förderung von 2007 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 38458035
 
Die quergestreifte Muskulatur der Speiseröhre wird von cholinergen Motoneuronen des N. vagus und nitrergen/peptidergen intramuralen Neuronen des Plexus myentericus versorgt, was von uns als enteri-sche Co-Innervation beschrieben wurde. Bisherige Ergebnisse deuten eine hemmend modulierende, durch Stickoxyd und Galanin vermittelte Wirkung der enterischen Co-Innervation auf vagal induzierte Muskelkontraktionen an, wodurch die ösophageale Phase des Schluckaktes durch einen peripheren Mechanismus beeinflußt werden kann. Wie wir in der ersten Förderperiode zeigen konnten, ist die enterische Co-Innervation vom Fisch bis zum Menschen phylogenetisch konserviert, was ihre funktio-nelle Relevanz zeigt. Auch monoaminerge Neurone beteiligen sich an der Co-Innervation, wie wir mit Immunhistochemie für Serotonin und Tyrosinhydroxylase nachweisen konnten. Die Herkunft dieser Axone, die entweder Serotonin-positiv, Tyrosinhydroxylase-positiv oder beides sind, an den motori-schen Endplatten ist jedoch unklar. Stammen sie alle aus myenterischen Neuronen, die serotoninerg, dopaminerg oder beides sind? Oder handelt es sich gar um postganglionäre sympathische Neurone, die Serotonin aus exogenen Quellen, z. B. Thrombozyten aufgenommen haben, was unsere Kenntnis von der Steuerung des Schluckaktes auf eine völlig neue Basis stellen würde? Die Klärung dieser Fragen ist grundsätzlich wichtig für das Verständnis der Co-Innervation und der Steuerung des Schluckvorgangs sowie für die Pathogenese von Schluckstörungen bei Erkrankungen des monoami-nergen Systems, wie z.B. Morbus Parkinson. So sollen in diesem geplanten Folgeprojekt die Fragen der autochthonen Serotoninproduktion in myenterischen Neuronen des Ösophagus, der eventuellen dopaminergen Natur enterischer Tyrosinhydroxylase-positiver Neurone und einer möglichen sympathi-schen Komponente der Co-Innervation unter Anwendung immunhistochemischer, molekularbiologi-scher und neuronaler Tracingmethoden geklärt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Privatdozent Dr. Jürgen Wörl
 
 

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