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Integratives Design von neuartigen Mo-Si-Legierungen und Schutzschichten für Hochtemperaturanwendungen

Fachliche Zuordnung Beschichtungs- und Oberflächentechnik
Metallurgische, thermische und thermomechanische Behandlung von Werkstoffen
Thermodynamik und Kinetik sowie Eigenschaften der Phasen und Gefüge von Werkstoffen
Förderung Förderung von 2017 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 386184182
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Mo-Silizid basierte Legierungen mit hohem Ti-Gehalt stellen neue vielversprechende Werkstoffe für Hochtemperaturanwendungen dar. Diese mehrphasigen Verbundwerkstoffe sind kriechbeständiger als einkristalline Ni-Basissuperlegierungen und weisen einen guten Oxidationswiderstand bei hohen Temperaturen auf, jedoch zeigen sie meist Katastrophale Oxidation (bzw. „Pesting“) bei moderaten Temperaturen. Im Rahmen des Vorhabens wurde ein ganzheitliches Materialsystem bestehend aus Substratwerkstoffen mit Schutzschichten für neuartige Mo-basierte Legierungen für den Einsatz bei bis zu 1200 °C entwickelt. Das übergeordnete Ziel dieses Vorhabens war weiterhin die Schaffung der wissenschaftlichen Grundlagen für die Entwicklung einer technisch einsetzbaren Mo-Si(-B)-Ti-Legierung mitsamt einem Beschichtungssystem, das in einem breiten Temperaturbereich von 600 bis 1300°C sowohl in trockenen als auch in feuchten Atmosphären einen dauerhaften Schutz bieten kann. Von einer Vielzahl wichtiger wissenschaftlicher Erkenntnisse sollen die folgenden hervorgehoben werden: (1) Die Verwendung von B und Fe ist auf Basis der gewonnenen Ergebnisse nicht notwendig, was eine Vereinfachung des Legierungssystems ermöglicht. (2) Durch die systematische Variation des Ti-Gehaltes konnten Ti-Konzentrationen ermittelt werden, welche die Einstellung eutektisch-eutektoider Mischgefüge erlaubt, die sowohl bei 800 °C eine Beständigkeit gegenüber katastrophaler Oxidation besitzen als auch gleichzeitig sehr gute Kriechbeständigkeit bis mindestens 1200°C aufweisen. (3) Die damit verbundenen hohen Ti-Gehalte führen zu Legierungsdichten zwischen 6,2 und 7,7 g/cm³, die technisch äußerst attraktiv sind. (4) Das Aufbringen von Schutzschichten wie Si, YbDS, YbMS verbessert das Oxidationsverhalten in trockenen und feuchten Atmosphären signifikant. Yb-silikate sind durch Reativsputtern herstellbar. (5) Unterschiede im Oxidationsverhalten zwischen den Legierungen sind hauptsächlich auf unterschiedliche Ti-Gehalte zurückzuführen. (6) Die entwickelten Schichtsysteme schützen die Legierungen vor Pestverhalten und sind hochtemperaturbeständig.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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