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Der Campus als Leitbild und Praxis in Lokalen Bildungslandschaften

Fachliche Zuordnung Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung Förderung von 2017 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 386260334
 
In der kommunalen Praxis in Deutschland schließen sich vermehrt Institutionen der Bildung, Betreuung und Erziehung - meist unter Beteiligung von Politik und Verwaltung - zu Expertennetzwerken zusammen, entwickeln Leitbilder und setzen Handlungskonzepte um. Ein Teil dieser Lokalen Bildungslandschaften wird nicht nur pädagogisch, sondern von Stadt-, Landschaftsplanern und Architekten auch baulich-gestalterisch realisiert. Ähnliche sozialraumorientierte Vorhaben entstehen weltweit, v. a. in Europa und Nordamerika.Das laufende DFG-Projekt Lokale Bildungslandschaften und Stadtentwicklung untersucht diese sozialräumlichen Bildungslandschaften in Deutschland in acht Fallstudien. Es zeigt sich, dass die städtebauliche Figur des Campus eine zentrale Leitfigur in den Idealvorstellungen von lokalen Akteuren und gleichzeitig eine besonders verdichtete Form der Lokalen Bildungslandschaft ist.Das Projekt Der Campus als Leitbild und Praxis in Lokalen Bildungslandschaften knüpft hier an und erforscht in einem 1. Projektbaustein die Konzipierung und Realisierung von Campusprojekten. Fokus ist die wechselseitige Entwicklung der Expertennetzwerke und Leitbilder. Erhebungsinstrumente sind Gruppendiskussionen mit relevanten Akteuren und Gremienbeobachtungen. Mit dem 2. Projektbaustein werden die auf den Campus entstehenden Alltagspraktiken der Nutzer (v. a. Jugendliche) untersucht, v.a. Aneignungsprozesse und Raumwahrnehmungen. Erhebungsinstrumente sind Raumanalysen, Beobachtungen, standardisierte Befragungen und Narrative Landkarten.Drei Perspektiven charakterisieren das Projekt: (1) Die innere Perspektive, die durch die Erfassung von Meinungen und Praktiken realisiert wird. (2) Der Fokus auf kollektive Aktivitäten, die in Form von verbalen und räumlichen Handlungen von sozialen Gruppen erfasst werden. (3) Die Prozessperspektive, die durch einen Längsschnitt über zwei Jahre erreicht wird.Als methodologischer Rahmen dient die Akteur-Netzwerk-Theorie, da sie als Heuristik ermöglicht, die Dichotomisierung in menschliche Akteure und nicht-menschliche Dinge zu überwinden. So wird der Konnex zwischen Sozialität und Materialität erhoben. Fokussiert wird auf die sozio-materielle Wirklichkeit der Zu- und Übergangssituationen der Campus, da diese bei der inhaltlich- und räumlich-konzeptionellen Gestaltung besondere Aufmerksamkeit erfahren.Die forschungsleitenden Fragen sind: (1) In welcher Weise entwickeln sich Leitbilder und Expertennetzwerke von Campus und welche Bedeutungen werden der Campus-Form hinsichtlich pädagogischer und räumlicher Ziele zugesprochen? (2) In welcher Weise zeigen sich Raumwahrnehmung, -nutzung, -aneignung und -gestaltung von Akteuren des jeweiligen Campus und welche sozio-materiellen Wirklichkeiten entstehen an Zu-/Übergangen?An das hier beantragte dreijährige Projekt planen wir mit zwei Projektjahren anzuknüpfen und eine Verschiebung vom Inland zum internationalen Vergleich vorzunehmen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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