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Der Campus als Leitbild und Praxis in Lokalen Bildungslandschaften

Fachliche Zuordnung Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung Förderung von 2017 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 386260334
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Forschungsprojekt wurde untersucht, wie verschiedene Akteur:innen eine lokale Bildungslandschaft in Campusform wahrnehmen und gestalten. Dazu wurden zwei lokale Bildungslandschaften untersucht, wobei sich eine im Bau befindet und die andere baulich fertiggestellt ist. Es wurden sowohl professionelle Akteur:innen befragt (Campusmanagement, Vertreter:innen der verschiedenen Einrichtungen vor Ort wie Lehrkräfte, Sozialarbeiter:innen etc. sowie der Politik und Planung) als auch jugendliche Nutzer:innen. In Bezug auf die professionellen Akteur:innen konnten gemeinsame Leitbilder (geteilte Ideen, Werte) ermittelt werden, wobei sich deren konkrete Ausgestaltung unterscheidet, z. B. wie das gemeinsame Ziel der Öffnung des Campus räumlich und pädagogisch konkret umgesetzt werden sollte. Zudem wünschen sich die interviewten Personen, dass alle Beteiligten den Campusgedanken teilen und im Alltag leben, sehen hierbei aber noch Herausforderungen. Unterschiedliche zeitliche, finanzielle, personelle Ressourcen, aber auch die Zuordnung der Akteur:innen zu verschiedenen Verwaltungseinrichtungen (z. B. Schulamt, Jugendamt, Kreisverwaltung etc.), erschweren die Zusammenarbeit. Als gemeinsames Ziel definieren die Befragten, den Campusbesucher:innen eine erweiterte Bildung zu ermöglichen, Bildungsübergänge (zwischen Einrichtungen, aber auch biografisch) besser zu gestalten sowie die Zusammenarbeit mit der Nachbarschaft stärker auszubauen. Die Anforderungen an die materiell-räumliche Gestaltung des Campusgeländes, als Gesamtensemble aus Gebäuden und Freiflächen, werden als wichtiger Faktor hervorgehoben, um ein differenziertes und offenes Raumangebot für unterschiedliche Nutzer:innengruppen bereitzustellen. Die politischen Zielsetzungen, bspw. verbesserte Teilhabechancen, scheinen bei den professionellen Akteur:innen der untersuchten Bildungslandschaften angekommen zu sein. Allerdings begrenzen die strukurellen Bedingungen (Ressourcen, Verwaltungsaspekte, Hierarchien, politische Agenda) deren Umsetzung, obwohl die Motivation und das Engagement der Befragten meist hoch ist. Die geteilten Leitbilder sind eine wichtige Voraussetzung dafür, die gemeinsamen Ziele auch praktisch umsetzen zu können und Bildungslandschaften als pädagogische und räumliche Konzepte zu verwirklichen. Die befragten Jugendlichen haben in Interviews und über narrative Landkarten ihre Wahrnehmung des von ihnen genutzten Bildungscampus dargestellt. Auffällig war, dass in den Erzählungen und Zeichnungen die Schule meist im Mittelpunkt stand und weitere Einrichtungen in der Freizeit nicht besucht oder nicht zum Campus zugehörig empfunden wurden. Zu beachten ist bei der hier vorliegenden Untersuchung, dass die Befragungen unter Corona-Bedingungen und per Videokonferenz stattfanden, was wahrscheinlich die Wahrnehmung der jugendlichen Nutzer:innen des Campus beeinflusst hat.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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