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Ontogenie inhibitorischer Neurone im auditorischen Hirnstamm

Fachliche Zuordnung Entwicklungsneurobiologie
Evolutionäre Zell- und Entwicklungsbiologie der Tiere
Förderung Förderung von 2017 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 386615510
 
Erstellungsjahr 2024

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Nervensystem weist eine enorme Vielfalt von Neuronen-Subtypen mit vielfältigen Funktionen auf. Wie diese große Vielfalt entsteht, ist vielfach noch ungeklärt. Der auditorische Hirnstamm von Säugern ist ein attraktives Modell zur Klärung dieser Frage. Es weist eine Vielzahl verschiedener gut charakterisierter Neuronentypen auf, die evolutionär z.T. sehr jung sind und z.T. große Ähnlichkeit mit Zelltypen des Kleinhirns aufweisen. Die Analyse des Beitrags der Lbx1-Transkriptionsfaktor-Linie lieferte zwei wichtige Erkenntnisse über die Entstehung der Zelltypvielfalt. i) Im auditorischen Hirnstamm gibt es zwei Populationen hemmender Neuronen in Bezug auf Lbx1: Zellen mit und ohne einer Lbx1-Expressionsgeschichte. ii) Die Zelltypen der Lbx1-Linie unterscheiden sich weitgehend zwischen dem Hörsystem und dem Kleinhirn. Das Ausschalten von Lbx1 führt dazu, dass die Anzahl der Lbx1-Linienzellen sowie der Nicht-Lbx1- Linienzellen im auditorischen Hirnstamm erheblich reduziert ist. Lbx1 ist somit ein essentieller Transkriptionsfaktor für die Entwicklung des auditorischen Hirnstamms. Die Lbx1 Linie trägt jedoch unterschiedliche Zelltypen zum auditorischen Hirnstamm im Vergleich zum Kleinhirn bei. Dies deutet darauf hin, dass das genetische Programm des evolutionär älteren Kleinhirns für die Entwicklung Kleinhirn-ähnlicher Strukturen im auditorischen Hirnstamm von Säugern nicht einfach kopiert, sondern modifiziert rekrutiert wurde.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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