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Psychosocial and demographic predictors of clinical outcomes in male and female recipients of left ventricular assist devices

Subject Area Personality Psychology, Clinical and Medical Psychology, Methodology
Term from 2017 to 2021
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 387076354
 
Final Report Year 2021

Final Report Abstract

Menschen mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz werden immer häufiger mechanische Pumpsysteme, sogenannte linksventrikuläre Herzunterstützungssysteme implantiert. Neuere, kleinere Pumpen, die continuous flow left ventricular assist devices (CF LVAD), sind auch für Frauen eine Option, die durchschnittlich kleinere Körper und Blutgefäße haben als Männer. Allerdings scheinen Frauen häufiger als Männer von Komplikationen betroffen wie Blutungen und Thrombosen, die zu Schlaganfällen führen. Zur erhöhten Sterblichkeit bei Frauen liegen widersprüchliche Ergebnisse vor. In unserer retrospektiven Studie anhand von Registerdaten aus den USA analysierten wir umfassend Geschlechtsunterschiede in klinischen Ereignissen nach CF LVAD-Implantation. In die Analysen der konkurrierenden Risiken für Tod und Transplantation bezogen wir zudem die bislang selten berücksichtigte Geräteexplantation wegen Genesung sowie Geräteaustausch wegen Komplikationen mit ein. Es zeigte sich, dass bei der Frage nach Geschlechtsunterschieden die Implantationsstrategie wichtig ist. Personen, die ein CF LVAD zur Überbrückung der Wartezeit auf eine Herztransplantation (bridge-to-transplant, BTT) erhalten, sind jünger und schwerer erkrankt als Personen, für die das Gerät als Finaltherapie (destination therapy, DT) vorgesehen ist. Es bestätigte sich, dass Frauen in BTT seltener transplantiert (42% vs. 51%) werden und dafür eine höhere Sterberate (30% versus 26%) aufweisen als Männer. Neu ist unser Befund, dass bei Frauen und Männern, die das Gerät als DT erhielten, die Sterberaten (19%) und Transplantationsraten (4.5%) gleich hoch waren. Jedoch hatten Frauen eine größere Wahrscheinlichkeit als Männer, dass das Gerät wegen Genesung explantiert wurde (5% versus 2% nach 3 Jahren). Allerdings war zugleich bei Frauen auch das Risiko für einen Geräteaustausch höher als bei Männern. Ein solcher Geräteaustausch z.B. wegen Funktionsstörungen des LVAD, Infektionen oder Thrombosen kann als Indikator für Komplikationen gesehen werden. Wir untersuchten zudem, ob Indikatoren für psychosozialen Stress geschlechtsspezifisch diese klinischen Ereignisse mitbedingen. Zwar war die Krankheitsschwere bei Frauen und Männern vergleichbar, jedoch waren Frauen im Vergleich zu Männern in DT jünger, seltener berufstätig, öfter unverheiratet, nicht-weiß, depressiv, adipös und Raucherinnen. Überraschenderweise spielte dies aber keine Rolle für die Geschlechtsunterschiede in der Prognose. Allerdings war unklar, wie die verwendeten Merkmale in den Kliniken erfasst wurden. Standardisierte psychologische Fragebogendaten konnten wegen der großen Zahl fehlender Werte nicht verwendet werden. Unsere Ergebnisse verdeutlichen, dass größere Sorgfalt bei der standardisierten Erhebung psychosozialer Patientenmerkmale zukünftig nötig ist, um die Rolle dieser Merkmale für klinische Ereignisse klären zu können. Dies kann dazu beitragen, die klinische Versorgung gerade von Frauen mit Herzinsuffizienz evidenzbasiert zu verbessern.

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