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Die Resilienz des Finanzkapitalismus: Eine kollaborative Analyse der Rolle des Geldes in der globalen politischen Ökonomie

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2017 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 387869136
 
Der Brexit, die Wahl Donald Trumps und die andauernde Eurokrise haben manche Gewissheiten in Europa und den USA erschüttert. Protektionismus und Nationalismus sind im Aufwind und regionale Integration und transnationale Handelsabkommen kommen scheinbar außer Mode. Ungebrochen jedoch ist der Stellenwert des Finanzsektors in Großbritannien und den USA. Dem Finanzkapitalismus geht es gut. Diese Resilienz des Finanzkapitalismus steht im Zentrum unseres anvisierten Nachwuchsnetzwerkes. Um diese Resilienz besser zu verstehen, werden wir in diesem Forschungsnetzwerk die grundlegende Rolle des Geldes innerhalb der Infrastruktur des globalen Kapitalismus analysieren. Indem wir uns mit jüngeren Arbeiten aus der Geldtheorie und der Finanzökonomie auseinandersetzen, möchten wir dazu beitragen, das Studium des Geldes, welches das Herzstück der globalen politischen Ökonomie darstellt, als zentralen Bestandteil der Politikwissenschaft zu etablieren. Kapitalistisches Geld ist eine öffentlich-private Partnerschaft zwischen dem Staat, Banken und der Bevölkerung. Es gibt andauernde Konflikte darüber, was überhaupt als Geld akzeptiert wird, wieviel Geld es geben sollte und zu welchem Preis es die Hände wechselt. Das Herzstück und der kapitalistischen Interaktion zwischen Nationalstaaten, Unternehmen und Individuen wird also beständig von bestimmten Akteursgruppen geformt und geschaffen. In sechs internationalen Workshops werden wir uns diese Konflikte und ihre Implikationen genauer ansehen, indem wir folgende Forschungsfragen stellen: Was ist Geld und wie wird es geschaffen? Auf welche Weise partizipieren wichtige Akteure und Institutionen an der Produktion des Geldes? Wie entstehen Hierarchien in den globalen und nationalen Geldbeziehungen und wie werden sie aufrechterhalten? Welche Rolle spielt das Geld für die nationale und globale Vermögensungleichheit? Durch den anvisierten internationalen Dialog zwischen einer Ökonomin, Wirtschaftssoziologen und Politikwissenschaftler*innen, die alle zu Geld, Kredit oder Banken arbeiten oder sich mit Kapitalismustheorie auseinandersetzen, sind wir optimistisch, uns ein vertieftes Verständnis für die Resilienz des Finanzkapitalismus erarbeiten zu können, und besser ermessen zu können, welche Rolle das Geld dabei spielt.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich Dr. Benjamin Braun
 
 

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