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Formen prekärer Beschäftigung und subjektive Gesundheit in Deutschland

Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2017 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 388147695
 
Die prekäre Beschäftigung hat seit den 1990er Jahren in Deutschland an Relevanz gewonnen. Die prekäre Beschäftigung ist damit für die Gesundheitswissenschaft zu einem neuen ernstzunehmenden sozialen Tatbestand herangewachsen. Zwar liegen einige Belege dafür vor, dass die prekäre Beschäftigung häufiger mit einer gesundheitlichen Benachteiligung einhergeht, die Studienlage dazu ist aber insbesondere für Deutschland noch gering. Vor dem Hintergrund einer Verstetigung prekärer Beschäftigungsverhältnisse sind Diskussion und Analyse der gesundheitlichen Lage prekär Beschäftigter in Deutschland unabdingbar. Ziel des Projektes ist es, verschiedene Formen prekärer Beschäftigung (atypische Beschäftigung, Niedriglohn und Erwerbsarmut) theoretisch fundiert als Determinanten von Gesundheit umfassend zu analysieren und ihre Wirkmechanismen im Quer- und Längsschnitt auszuarbeiten. Daran knüpfen sich folgende Forschungsfragen an: 1) Wie stellt sich die Beziehung zwischen subjektiver Gesundheit und verschiedenen Formen prekärer Beschäftigung für Deutschland aktuell dar und wie hat sich diese zeitlich entwickelt?2) Wie stellt sich die kausale Wechselwirkung zwischen subjektiver Gesundheit und verschiedenen Formen prekärer Beschäftigung im Längsschnitt dar?3) Welche Relevanz besitzen berufsbezogene und außerberufliche Faktoren für die Erklärung der Beziehung zwischen subjektiver Gesundheit und verschiedenen Formen prekärer Beschäftigung?4) Wie stellt sich die Beziehung zwischen Präsentismus und verschiedenen Formen prekärer Beschäftigung dar?5) Wie hängen unterschiedliche Verläufe prekärer Beschäftigung in der Erwerbsbiographie mit der subjektiven Gesundheit zusammen?Die Analysen basieren auf den Daten des Sozio-ökonomischen Panels aus den Jahren 1994 bis 2014 und der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2011/12. Beide Datenquellen besitzen umfassende Informationen zur Gesundheit, zur prekären Beschäftigung und den intermediären Erklärungsmechanismen der Beziehung zwischen subjektiver Gesundheit und prekären Beschäftigungen. Um bei der Analyse die Vorteile beider Datensätze nutzen zu können, werden diese mittels statistischen Matchings miteinander verknüpft (für das Jahr 2011). Zur Beantwortung der Fragestellungen werden unter anderem Regressionsmodelle, Cross-Lagged Panelanalysen, Moderator- und Mediatoranalysen wie auch Sequenzdatenanalysen durchgeführt.Basierend auf einem theoretischen Erklärungsmodell wird das Projekt neue Erkenntnisse über die Beziehung zwischen subjektiver Gesundheit und Formen prekärer Beschäftigung und ihren Wirkmechanismen bereitstellen und so das Verständnis über die gesundheitlichen Implikationen prekärer Beschäftigungsverhältnisse verbessern. Das Vorhaben wird existierende Forschungslücken weiter schließen und die Implementierung der prekären Beschäftigung als Determinante von Gesundheit an der Schnittstelle zwischen Soziologie, Epidemiologie und Public Health unterstützen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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