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FOR 2738:  Die Wirkung von internationalen Steuerinstitutionen auf das Verhalten von multinationalen Unternehmen

Fachliche Zuordnung Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 388587616
 
Die hier beantragte Forschungsgruppe befasst sich mit den Auswirkungen internationaler Steuerinstitutionen auf das Verhalten multinationaler Unternehmen (MNCs). Durch die zunehmenden Aktivitäten multinationaler Unternehmen ist die Rolle des internationalen Steuerrechts in den letzten Jahren zu einem zentralen politischen Anliegen geworden. Insbesondere das Verschieben von Profiten in Niedrigsteuerländer geht zu Lasten der Steuereinnahmen der einzelnen Länder. Wie die Steuerpolitik mit der Gewinnverlagerung und Steuerumgehung multinationaler Unternehmen umgehen soll, ist eine komplexe Fragestellung. So empfiehlt zum Beispiel das OECD/G20 BEPS-Projekt hierzu eine Vielzahl von politischen Maßnahmen zur Bekämpfung von Steuervermeidung mit dem Ziel, dass Gewinne dort besteuert werden, wo wirtschaftliche Aktivitäten tatsächlich durchgeführt und Mehrwerte geschaffen werden. Ziel dieser Forschungsgruppe ist es, eine umfassende Analyse der Auswirkungen internationaler Steuervorschriften auf die direkten und indirekten Verhaltensanpassungen multinationaler Unternehmenstätigkeiten zu liefern. Dabei sollen auch deren realwirtschaftlichen Konsequenzen und mögliche Wohlfahrtseffekte untersucht werden. Unser Ziel ist es, die Literatur durch grundlegende Beiträge - darunter die Erstellung eines umfangreichen Datensatzes über steuerliche Regelungen zur quantitativen Forschung - voranzubringen und die Politik allumfassend zu informieren. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ein tieferes Verständnis, wie sich unterschiedliche Steuer- und Vermeidungsregeln auf die MNCs im Kern ihres Geschäfts auswirken, von grundlegender Bedeutung. Die Multidimensionalität und Komplexität des Steuerrechts und der Organisation von MNCs erfordern eine genaue Kenntnis der Steuervorschriften und darauf aufbauend einen integrativen methodischen Ansatz. Die einzelnen Teilprojekte heißen „Zur Messung der Steueranreize“ (Projekt 1), „Die Auswirkungen von Anti-Steuervermeidungsregeln auf Gewinnallokation und die reale Investitionstätigkeit“ (Projekt 2), „Besteuerung multinationaler Unternehmen: eine Entwicklungsländerperspektive“ (Projekt 3), „Managementverhalten, Steuerinstitutionen und Steuervermeidung multinationaler Unternehmen“ (Projekt 4), „Besteuerung und Unternehmensproduktivität“ (Projekt 5) und „CEO Besteuerung“ (Projekt 6). Aufgrund der Interdisziplinarität der Gruppe und der Komplementarität der Qualifikationen ihrer Mitglieder ist diese Forschungsgruppe in der Lage, ein besseres Verständnis darüber zu liefern, inwieweit die internationale Steuergesetzgebung das Verhalten von multinationalen Unternehmen beeinflusst, und die globale Verteilung von Sachinvestitionen, Gewinnen und verschiedenen Arten von Vermögenswerten beeinflusst. Dies ist angesichts der heutigen Herausforderungen für das Funktionieren der nationalen Steuersysteme von zentraler Bedeutung für die zukünftige Steuerpolitik.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Österreich, Schweiz, Spanien, USA

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