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Intracellular calcium compartmentation in the mineral forming organisms Porcellio scaber (Crustacea), Magellania venosa (Brachiopoda) and Emiliania huxleyi (Haptophyta).

Subject Area Animal Physiology and Biochemistry
Palaeontology
Structural Biology
Cell Biology
Term from 2017 to 2021
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 389085271
 
Final Report Year 2021

Final Report Abstract

Es wurde die Ultrastruktur und die Calciumverteilung in Zellen untersucht, die an der Bildung von calciumhaltigen Schalen beteiligt sind, mit dem Ziel die Mechanismen der biogenen Mineralbildung besser zu verstehen. Dabei war von besonderem Interesse, wie durch intrazelluläre Kompartimentierung toxische Effekte der Calciumionen vermieden werden. Es wurden vier Modellsysteme verwendet: Der Hepatopancreas und die Mandibeln des terrestrischen Crustaceen Porcellio scaber, das Schalen bildende äußere Mantelepithel (OME) des Brachiopoden Magellania venosa und die einzellige Kalkalge, Emiliania huxleyi die eine Schale aus Calcit Plättchen besitzt. Bei Crustaceen treten besonders hohe Raten für den Calciumtransport auf, weil die Kutikula nach jeder Häutung schnell mineralisiert werden muss. Außerdem frisst P. scaber nach jeder Häutung die abgestreifte Haut (Exuvie). Unsere Experimente haben gezeigt, dass Calcium aus der Exuvie über das Hepatopancreas Epithel aufgenommen wird. Dabei wird ein Teil des Calciums in kupferhaltige lysosomale Granula des Hepatopancreas gespeichert. Gleichzeitig wird Calcium über einen unerwarteten Transportweg über das Epithel in die Hämolymphe transportiert. Dabei erfolgt der Transport in gebundener Form an phosphathaltigen Molekülen, die sich in Form kleiner dichter Granula apikal an der Mikrovillimembran bilden. Die Granula formen größere Aggregate an der basolateralen Zellmembran. Durch Knospung und anschließenden Abbau der Vesikelmembran gelangen die Aggregate auf die Hämolymphseite des Epithels, wo sie sich schließlich im Bereich der Basallamina auflösen. Überraschend war die Entdeckung vieler Exosomen und multivesikulärer Körper, die jedoch nicht im Zusammenhang mit Calciumtransport stehen. Die Kutikula der Schneidkanten der Mandibeln (Partes incisivae) enthalten amorphes Calciumphosphat (ACP) anstatt Calciumcarbonat. Die Mineralisierung der Partes incisivae erfolgt an der apikalen Seite von bis zu 400 µm langen Zellausläufern, die viele Organelle enthalten. Während der Mineralisierung finden sich in den Ausläufern intrazelluläre Vesikel, die ACP in ähnlicher Zusammensetzung wie das Mineral der Kutikula enthalten. Das spricht dafür, das ACP für die Mineralisierung der Kutikula intrazellulär gebildet wird. Die Calcitschale von M. venosa wird vom OME sezerniert Eine morphometrische Analyse ergab keinen Hinweis darauf, ob Organelle am Calciumtransport durch die Zellen beteiligt sind. Sehr dünne Bereiche des OME, die frei von Organellen sind, weisen sogar darauf hin, dass in diesen Bereichen eine Diffusion von Calciumionen durch das Cytosol für die Bildung der Schale möglich ist. Die Calcitplättchen der Schale von E. huxleyi wird in einem intrazellulären Organell, dem Coccolithenvesikel, gebildet. Unsere Untersuchungen bestätigen, dass die Kalkalgen ein großes Calcium und Phosphat haltiges Organell haben. Neu ist, dass dieses Kompartiment weit vom Coccolithenvesikel entfernt ist, aber eng am endoplasmatischen Retikulum anliegt, das den Chloroplasten der Alge umgibt. Das spricht für eine Rolle des endoplasmatischen Retikulums für die Bildung des Coccolithen.

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