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Transformations of Sacredness: Religious Architecture in Urban Space in 21st Century Germany

Subject Area Architecture, Building and Construction History, Construction Research, Sustainable Building Technology
Religious Studies and Jewish Studies
Term from 2018 to 2022
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 390367964
 
Final Report Year 2023

Final Report Abstract

Das Projekt belegt die Tragfähigkeit der disziplinüberschreitenden Kooperation zwischen Architekturgeschichte und Religionswissenschaft: Es gelang, die unterschiedlichen Perspektiven zusammenzufügen und damit den sakraltopographischen Wandel als komplexes Phänomen mit historischer Tiefe und zeitgenössischer Breite zu erfassen. Daraus leiten sich grundlegende a) inhaltliche und b) epistemische Erkenntnisse ab. a) Das unterschiedliche (Un)Sichtbarwerden der Religionen ist weniger ein Ringen um stadträumliche Deutungshoheit als vielmehr Ausdruck gesellschaftlicher Etablierung eines Nebeneinanders. Jedes der drei untersuchten religiösen Traditionsgeflechte durchläuft derzeit jeweils spezifische Prozesse der (Neu)Verortung, die in ihren Wurzeln Jahrzehnte bis Jahrhunderte zurückreichen. Daraus leiten sich die jeweiligen Möglichkeiten und/oder Interessen ab, im Stadtraum sichtbar zu werden oder zu bleiben. In der Praxis des Bauens, Umnutzens und Abreißens erweisen sich zudem politische, administrative und immobilienwirtschaftliche Einflussfaktoren als entscheidende Stellschrauben des Wandels, von denen alle betroffen sind, wenn auch in unterschiedlichem Maße. b) Die bestehende Forschung zum Themenfeld ist qualitativ hochwertig, gelangt jedoch durch die disziplinäre Arbeitsteilung bisher zu einer Überbewertung von Konflikt- und ggf. Verlusterfahrungen. Dadurch werden die bereits erbrachten gesellschaftlichen Syntheseleistungen für eine multireligiöse Stadt und öffentliche Aushandlungen von Mit- und Nebeneinander als Kommunikationen einer kontingenten modernen Gesellschaft unterbewertet. Die Ergebnisse des Projektes sind von großem Interesse für das Allgemeinwissen zu religiöser Pluralität, vor allem aber für Fragen der religionsbezogenen Governance in Deutschland. Wir arbeiten daran, sowohl die Rohdaten als auch die Analyseergebnisse breit zu kommunizieren. Während des Projektverlaufes wurden unsere Daten bereits für eine Infografik der ZEIT verwendet (Coenenberg, Nora und Julia Nolte. 2021, „Ganz profan. Infografik Kirchenbauten", ZEIT. 09.12.2021: 66). Kurz nach Erscheinen des Abschlussbandes im Dezember 2022 sprach Dunja Sharbat Dar im Deutschlandfunk über die Ergebnisse der Forschung (Deutschlands veränderte Sakrallandschaft: Religiöse Architekturen im Wandel, Dunja Sharbat Dar im Gespräch mit Gabi Wuttke, Deutschlandfunk, FAZIT, 26.12.2022, https://www.deutschlandfunkkultur.de/religioes-bauten-sakral-architektur-21-jahrhundert-100.html).

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