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EXC 2035:  Die politische Dimension von Ungleichheit: Wahrnehmungen, Partizipation und Policies

Fachliche Zuordnung Sozialwissenschaften
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 390681379
 
Ungleichheit als soziales Phänomen entsteht und verändert sich in politischen Räumen und Prozessen. Politik kann Ungleichheit verstärken, perpetuieren oder aber abmildern. Die Erforschung der Ungleichheit ist seit langem ein wichtiges Thema in den Sozialwissenschaften, aber die Untersuchung der politischen Ursachen und Folgen von Ungleichheit ist bislang vernachlässigt worden. Daher untersucht dieses Cluster die politische Dimension der Ungleichheit. Unsere zentrale Fragestellung ist, welche sozialen, politischen und institutionellen Bedingungen dazu führen, dass das Thema Ungleichheit in manchen Fällen politische Reaktionen auslöst, in anderen aber nicht. Wir möchten verstehen, unter welchen Bedingungen eine bestimmte Verteilung von Ressourcen von Individuen als "Ungleichheit" wahrgenommen wird und wie diese Wahrnehmungen individuelle politische Präferenzen beeinflussen. Wir untersuchen, wie Wahrnehmungen und Einstellungen durch Partizipation und Mobilisierung öffentlich sichtbar gemacht werden. Schließlich analysieren wir die Reaktionen der gesetzgebenden Politik auf öffentliche Forderungen und politische Mobilisierungsanstrengungen im Zusammenhang mit Ungleichheit sowie die Auswirkungen von politischen Entscheidungen auf strukturelle Ungleichheiten."Wahrnehmungen", "Partizipation" und "Policies" bilden die drei zentralen Arbeitsbereiche desClusters. Der Untersuchungszeitraum der Clusterforschung umfasst schwerpunktmäßig die Gegenwart. Räumlich beschränkt sich das Cluster nicht auf die westlichen Gesellschaften, sondern verfolgt eine globale Perspektive. Das Cluster kombiniert die Expertise von Politikwissenschaft, Soziologie, Ökonomie, empirischer Bildungsforschung, Linguistik und Psychologie, um die Perspektive der klassischen Ungleichheitsforschung durch die Fokussierung auf die politische Dimension zu erweitern. Darüber hinaus verspricht die Zusammenarbeit von Sozialwissenschaften und Linguistik neue Erkenntnisse zur Bedeutung von Sprache in politischen Diskursen zu Ungleichheit. Das Cluster baut auf bestehenden Institutionen und Strukturen an der Universität Konstanz auf und entwickelt diese weiter. Das Thema der Ungleichheit hat sich als ein zentrales Querschnittsthema in der seit 2012 durch die Exzellenzinitiative geförderten Graduate School of Decision Sciences (GSDS) erwiesen. Ein Großteil der maßgeblich beteiligten WissenschaftlerInnen ist an der GSDS beteiligt. Darüber hinaus haben die am Cluster beteiligten WissenschaftlerInnen individuell signifikante und international sichtbare Beiträge zur Ungleichheitsforschung aus unterschiedlichen Perspektiven vorgelegt und arbeiten bereits an gemeinsamen Projekten über disziplinäre Grenzen hinweg. Das Cluster wird diese Initiativen zusammenbringen und weiter vertiefen, indem es innovative und interdisziplinäre Spitzenforschung ermöglicht.
DFG-Verfahren Exzellenzcluster (ExStra)
Antragstellende Institution Universität Konstanz
 
 

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