Jüdisches Bauen zwischen 1945 und 1989 in der Bundesrepublik, der DDR und in Österreich. Möglichkeiten, Grenzen, Räume.
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Im Rahmen des Projektes wurden die Möglichkeiten und Grenzen ‚Jüdischen Bauens‘ zwischen 1945 und 1989 in der Bundesrepublik und in der DDR in einer architekturhistorischen Studie erforscht. Dabei werden mit dem Begriff des ‚Jüdischen Bauens‘ unterschiedliche Aspekte zusammengefasst: das Leben und Wirken jüdischer Architektinnen und Architekten, die jüdischen Gemeinden als Bauherren, die für jüdische Nutzungen errichteten Bauten und ihre Rezeption unter anderem seitens einer nichtjüdischen Öffentlichkeit im Rahmen von Eröffnungsfeierlichkeiten, in Tageszeitungen oder Publikationen. Gefragt wurde danach, in welchen – architektonischen, städtischen und öffentlichen – Räumen sich jüdisches Leben nach der Shoah in beiden Ländern entwickeln konnte. Im Mittelpunkt stehen jüdische Bauaufgaben: Synagogen, Gemeindezentren, Altenheime, Jugendräume, Friedhofsbauten sowie Denkmale, die in einer Beziehung zu den Orten zerstörter Synagogen stehen. Einbezogen wurden dabei sowohl tatsächlich realisierte als auch nicht umgesetzte Planungen für Neubauten sowie – die deutlich häufiger erfolgten – Umnutzungen bestehender Gebäude durch die Gemeinden. Während in der DDR die Bauprojekte mehrheitlich in den 1950er-Jahren abgeschlossen wurden, lässt sich für die Bundesrepublik eine Geschichte des Jüdischen Bauens über den gesamten Untersuchungszeitraum nachzeichnen. Vor diesem Hintergrund musste eine Auswahl getroffen werden, mit der Vorhaben einbezogen werden konnten, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten und unter unterschiedlichen Vorzeichen entstanden. Neben den konkreten Baugeschichten wurde Fragen nach einer Sichtbarkeit jüdischen Lebens nachgegangen, nach Bedeutungszuschreibungen, möglichen Aneignungen der Architektur, nach Bezügen zur jüdischen Geschichte, aber auch nach Restitutionen, „Wiedergutmachungen“ und dem Umgang mit vormaligen Synagogengrundstücken und erhaltenen Gemeindebauten; damit nach der Rolle der nichtjüdischen Umgebungsgesellschaft bei der Wiedereinrichtung jüdischen Lebens.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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Vorwort. In: Edina Meyer-Maril: Der Architekt Rudolf Reuven Trostler. Sechzig Jahre zwischen Wien und Jerusalem. Tel Aviv/Yafo 2000, S. 7-10.
Alexandra Klei
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Nicht realisierte Synagogen – Die Planungen des Architekten Hermann Zvi Guttmann in Wien. In: David. Jüdische Kulturzeitschrift. April 2019, S. 68-71
Alexandra Klei
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Synagogen in Nordrhein-Westfalen. Geschichte, Erinnerung und Architektur. Hrsg. von werkraum bild und sinn e.V. Berlin: Eigenverlag 2019
Alexandra Klei
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“Jewish Building” in the Federal Republic of Germany and the German Democratic Republic after the Holocaust. Possibilities, Limits, Spaces. Arts, 9(1), 38.
Klei, Alexandra
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Am Ort erinnern. Die sefardische Synagoge in der Altonaer Bäckerstraße, in: Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte, 18.01.2021
Alexandra Klei
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Deutschlands größter jüdischer Architekt entwarf ein ikonisches Bauwerk für den größten jüdischen Wissenschaftler. In: Leo Baeck Institute – New York, Berlin: Shared History Project. 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland. 08.07.2021
Alexandra Klei
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Entwurfspläne für das jüdische Altenheim. In: Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte, 14.06.2021
Alexandra Klei
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Erich Mendelssohns Leben für Architektur und Musik. In: Leo Baeck Institute – New York, Berlin: Shared History Project. 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland. 08.07.2021
Alexandra Klei
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Jewish Spaces and the Holocaust [Special Issue], Medaon – Magazin für jüdisches Leben in Forschung und Bildung 15 (2021)
Alexandra Klei & Annika Wienert
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Relations and Disruptions. Jewish Architects in Postwar Germany. In: Andreas Brämer, Ulrich Knufinke, Katrin Keßler, Mirko Przystawik (Hrsg.): Jewish Architects - Jewish Architecture? Petersberg: Michael Imhof 2021, S. 181-187
Alexandra Klei
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Von der Wiedergutmachung zum Kampf gegen Antisemitismus. Bedeutungszuschreibungen für Synagogen in Deutschland nach 1945. In: kritische berichte 3: Rassismus in der Architektur / Racism in Architecture. 2021, S. 93-107
Alexandra Klei
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Auf der Suche nach Kontinuität. Überlegungen zur Rekonstruktion zerstörter Synagogen. In: Jüdische Geschichte & Kultur. Magazin des Dubnow-Instituts. Heft 6. Berlin: Metropol 2023, S. 36-40
Alexandra Klei
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‚Jüdisches Bauen‘ zwischen 1945 und 1989 in der Bundesrepublik und der DDR. Möglichkeiten, Grenzen, Räume. (AT). Berlin: neofelis
Alexandra Klei
