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Bioaktive Lipide, Inflammation und Koronare Herzerkrankung

Antragstellerin Dr. Juliane Weikert
Fachliche Zuordnung Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 390851560
 
Ziel dieser Studie soll die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen dem Eikosanoidstoffwechsel und der Atherosklerose sein.Eikosanoide sind bioaktive Lipide, die die Initiierung, Progression und Auflösung inflammatorischer Prozesse regulieren. Während Eikosanoide des Arachidonsäurestoffwechsels vorwiegend als proinflammatorisch angesehen werden, ist inzwischen bekannt, dass diese auch die Auflösung durch die Induktion der Synthese von proresoluten Lipiden wie Resolvinen aus Omega-3-Fettsäuren anregen.Im Rahmen der geplanten Studie soll Plasma von jeweils n=1000 Patienten ohne Koronarstenose, Patienten mit einer Stenose größer gleich 50 % in allen drei Herzkrankgefäßen sowie Patienten mit akutem Myokardinfarkt untersucht werden, so dass insgesamt 3000 Patienten in die Studie einfließen werden. Hierfür soll Plasma von Patienten der LIFE Leipziger Herzstudie verwendet werden. Die hoch standardisierte Probensammlung ist bereits abgeschlossen. Die Phänotypisierung der Patienten umfasst eine koronare Angiographie, Karotissonographie und Untersuchung der Beinvenen sowie die Erfassung anthropometrischer Daten. Zudem liegen die Daten der etablierten Marker der koronaren Herzerkrankung und eine umfangreiche Genotypisierung vor. Bei der verwendeten Methode zur Quantifizierung von Eikosanoiden sowie deren Vorläufern, den langkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren (PUFAs), handelt es sich um Flüssigchromatographie-Tandem-Massenspektrometrie (LC-MS/MS). In Leipzig wurde bereits eine Methode entwickelt, um 94 Eikosanoide und 7 PUFAs vorwiegend aus dem proinflammatorischen Arachidonsäurestoffwechsel zu quantifizieren. Diese wird derzeit um die proresoluten Metabolite der Omega-3-Fettsäuren wie Resolvinen erweitert, so dass es erstmals möglich ist, aus einem hervorragend charakterisierten Patientenkollektiv die pro- und antiinflammatorischen sowie proresoluten Substanzen, die als Agonisten und Antagonisten im Entzündungsgeschehen agieren, bestimmen zu können. Folgende Ziele sollen im Rahmen der Arbeit erreicht werden:1. Untersuchung des Zusammenhangs zwischen PUFAs, Eikosanoiden und der koronaren Herzerkrankung und weiteren atherosklerotischen Gefäßveränderungen wie zum Beispiel Karotis-Plaques. Hieraus sollen diagnostischer Biomarker bestimmt werden.2. Bestimmung der prognostischen Wertigkeit der identifizierten Biomarker hinsichtlich Stabilität der Atherosklerose und anderer kardiovaskulärer Ereignisse. Zudem ist eine erste SNP-Analyse geplant, da nur diejenigen Patienten in die Studie einfließen werden, die mittels Affymerix Axiom SNP array genotypisiert wurden. Von besonderem Interesse sind hierbei die an der Biosynthese der PUFA-Metabolite beteiligten Enzyme (u.a. Cyclooxygenase, Lipoxygenase, Cytochrom P450 Enzyme), von denen bereits einige SNPs bekannt sind, die zu einer Fehlregulation der Enzyme führt, was sich sowohl fördernd, als auch inhibierend auf eine Atherosklerose auswirken kann.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e) Professorin Dr. Uta Ceglarek
 
 

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