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Die Funktion von mononukleären Phagozyten während der mukosalen Wundheilung nach intestinaler Entzündung

Antragstellerin Annika Frede, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Immunologie
Förderung Förderung von 2017 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 391137920
 
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (IBD, englisch: inflammatory bowel disease) bezeichnet eine Gruppe chronischer, wieder auftretender entzündlicher Erkrankungen des gastrointestinalen Traktes, welche meist schubweise auftritt und sich mit einer entzündungsfreien Phase abwechselt. Zu den klinischen Symptomen gehören unter anderem abdominaler Schmerz, rektale Blutungen, Fieber und Durchfall. Innerhalb von Europa sind schätzungsweise 3 Millionen Menschen betroffen und die Inzidenz ist weiterhin steigend. Bis heute ist die Entstehung von IBD nicht ausreichend geklärt und daher sind auch keine kurativen Therapien vorhanden. In verschiedenen Studien wurde gezeigt, dass es eine positive Korrelation zwischen intestinaler Wundheilung und verbesserter Prognose bei Patienten gibt; die Induktion oder Verbesserung der intestinalen Wundheilung könnte daher ein neuer, vielversprechender Therapieansatz sein. Nach heutigem Stand der Forschung sind die Mechanismen welche zur Induktion von intestinaler Wundheilung und Regeneration führen jedoch noch weitgehend unbekannt. Mononukleäre Phagozyten, zu welchen Monozyten, Makrophagen und Dendritische Zellen gehören, sind involviert in angeborene und adaptive Immunantworten und sind zudem von höchster Bedeutung für die Erhaltung der intestinalen Homöostase. Ob diese Zelltypen auch während der Mukosaheilung eine wichtige Rolle spielen ist bisher nicht bekannt. Vorarbeiten des Gastinstituts zeigen, dass während der Regenerationsphase einer experimentellen Colitis vermehrt Leukozyten in das entzündete Kolon einwandern, dies deutet auf eine Funktion dieser Zellen während der intestinalen Wundheilung hin. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass sich die Frequenz und Anzahl bestimmter Dendritischer Zellpopulationen während einer Entzündung im Darm signifikant verändern. Dendritische Zellen sind wichtige Bestandteile der Immunregulation essenziell für den Erhalt der Homöostase im gastrointestinalen Trakt, ob dendritische Zellen jedoch auch eine Rolle während der mukosalen Wundheilung spielen wurde bisher nicht beschrieben. Das Ziel dieses Projektes ist es die Mechanismen der Mukosalen Wundheilung zu verstehen, und zu untersuchen welchen Einfluss mononukleäre Phagozyten im Hinblick auf diesen Prozess haben. In diesem Zusammenhang sollen verschieden Populationen von Monozyten, Makrophagen und dendritischen Zellen sowohl phänotypisch als auch funktionell charakterisiert werden. Es soll analysiert werden welche Subpopulationen dieser Zelltypen den Vorgang der Geweberegeneration beeinflussen und wie der Heilungsprozess nach der Entzündung initiiert wird. Des Weiteren soll der Einfluss von verschiedenen Bakterienspezies auf den Heilungsprozess untersucht werden, insbesondere ob bakterielle Bestandteile die Fähigkeiten von Makrophagen und dendritische Zellen im intestinalen Wundheilungsprozess beeinflussen.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Schweden
 
 

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