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Rechtsterrorismus in der Bundesrepublik Deutschland, 1970 bis 1990

Antragstellerin Dr. Barbara Manthe
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung seit 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 391219289
 
Mit der Verlängerung sollen erstens unvorhersehbare Verzögerungen kompensiert werden. Zweitens sollen bisher unterschätzte Zäsuren des Rechtsterrorismus und extrem rechter Gewalt in den 1980er Jahren untersucht werden, welche im Projekt sichtbar geworden sind. Die Ausgangshypothese des Fortsetzungsantrags lautet, dass der Rechtsterrorismus sowie der gesellschaftliche Umgang damit in den 1980er Jahren bedeutsame Veränderungen durchliefen: Die Anzahl zumeist rassistischer Übergriffe und Brandanschläge stieg an, ebenso die Zahl der Todesopfer. Zugleich sanken die öffentliche Aufmerksamkeit sowie die politische und juristische Bedeutungszumessung für extrem rechte Gewalt. In der 15-monatigen Projektphase sollen diese Veränderungen an ausgewählten Beispielen genauer untersucht werden. Die Ziele und Untersuchungsschritte der Verlängerung werden nach dem Raster untersucht, das sich für das Gesamtprojekt bewährt hat und im Erstantrag skizziert wurde. Es geht erstens um Akteure und Netzwerke und den Einfluss der Strafverfolgung sowie zweitens um Anschlagsziele, Gewalthandeln und den Umgang mit Opfern. Der Terminus „extrem rechte Gewalt“ dient dabei als begrifflicher Rahmen. Die Verlängerung knüpft an die zeithistorische Forschung an, die neben den Strukturbrüchen der 1970er Jahre auch über Zäsuren im letzten Jahrzehnt der „alten Bundesrepublik“ informiert. Eine Analyse dieser Jahre hilft ferner, die extrem rechte Gewalt nach der deutsch-deutschen Vereinigung besser zu verstehen, denn in beiden Deutschlanden intensivierte sich bereits vor 1989 die Gewalt. In der Verlängerung soll eine Analyse der Gewalt in Westdeutschland erfolgen; die Situation in der DDR kann aus arbeitsökonomischen Gründen nicht untersucht werden. Hier kann das Projekt sich auf Erkenntnisse der zeithistorischen DDR-Forschung beziehen. Orientiert an der Verknüpfung von Rassismus-, Rechtsextremismus- und Migrationsforschung, werden für das Gebiet der Bundesrepublik erstmals die Vorbedingungen und die Vorgeschichte der Eskalation extrem rechter Gewalt in den 1990ern untersucht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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