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Strukturanalyse von Proteinen durch stabile und effiziente Einzelmolekül-Elektronenspinresonanz.

Fachliche Zuordnung Statistische Physik, Nichtlineare Dynamik, Komplexe Systeme, Weiche und fluide Materie, Biologische Physik
Experimentelle Physik der kondensierten Materie
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 392072074
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In diesem Projekt wurde ein neues Ausleseverfahren für Quantenbits aus NV-Farbzentren in Diamant entwickelt. Diese Qubits werden gewöhnlich über ihr Fluoreszenzlicht ausgelesen, doch dieses Verfahren ist sehr ineffizient. Um das Qubit einmal erfolgreich auszulesen, sind fast tausend Versuche des Ausleseschritts nötig. Das vorliegende Projekt hat diesen Schritt um einen Faktor tausend beschleunigt, so dass das Auslesen jetzt in einem einzigen Schritt möglich ist. Der Schlüssel zu dieser Verbesserung ist ein neues Laserprotokoll, das den Spinzustand eines NV-Farbzentrums in seinen Ladungszustand konvertiert, den Zustand des Qubits gewissermaßen in einen 1-bit Flash-Speicher kopiert. Das Protokoll verwendet dazu resonante Anregung eines zustands-abhängigen optischen Übergangs, kombiniert mit Photoionisation. Der Ladungszustand ist weit stabiler als der Spinzustand, und kann selbst von vergleichsweise ineffizienter Optik, wie etwa Glasfasern, mit hoher Genauigkeit ausgelesen werden. Weiter wurden Schritte unternommen, dieses Protokoll mit schaltbaren magnetischen Feldgradienten zu kombinieren, um dreidimensionale Abbildung einzelner Proteine zu demonstrieren. Diese Bildgebung gelang bislang lediglich für NV-Zentren in Diamant. Die für die Photoionisation von NV-Zentren ursprünglich vorgesehenen Laser im nahen Infrarot-Bereich (850 nm, 980 nm) erwiesen sich als ungeeignet, da in diesem Wellenlängenbereich stimulierte Emission stärker ist als Photoionisation. Dieses Ergebnis war überraschend, da im fraglichen Bereich praktisch in der Emission praktisch kein Fluoreszenzlicht mehr detektiert wird. Glücklicherweise ließen sich zwei spektrale Fenster bei 642 nm und 1064 nm identifizieren, in denen Photoionisation gegen stimulierte Emission dominiert und spinabhängige Photoionisation wie geplant erreicht werden konnte.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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