Detailseite
Das pädagogische Experiment der Levana (1856-1866). Zu den historischen Kontexten und theoretischen Grundlagen ihrer Schul- und Heilpädagogik
Antragsteller
Dr. Christian Stöger
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
Förderung
Förderung von 2018 bis 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 392229516
Das bildungshistorische Projekt zielt auf die Erschließung der Geschichte und Pädagogik der "Levana" (1856 -1865), einer Erziehungsanstalt für Kinder/Jugendliche mit und ohne Behinderung. Ihre Theoriebildung und pädagogische Praxis zählen zu den klassischen Leistungen in der Geschichte der Heilpädagogik. In den letzten Jahren wurde dieses pädagogische Experiment mehrfach als frühe "integrative" bzw. "inklusive" Pädagogik gedeutet. Bislang fokussiert die Forschung auf das von den Anstaltsleitern Jan Daniel Georgens und Heinrich Deinhardt herausgegebene (und von Deinhardt allein verfasste) Werk 'Die Heilpädagogik' (1861/63). Es verbindet pädagogische Reflexion mit gesellschaftskritischen, ökonomischen und politischen Analysen, markiert als erster umfassender Theorieentwurf den Beginn der Sonderpädagogik als Wissenschaft und gilt als sprachlich schwer zugänglich. Das vorgeschlagene Projekt will auf der Basis von bislang unbekannten Quellen die sprachlich hermetische Theoriebildung in ihren pädagogischen, medizinischen und politischen Kommunikationszusammenhängen untersuchen und hierfür als Hilfestellung bislang unterbliebene bibliographische, institutionsgeschichtliche und biographische Untersuchungen durchführen. Angezielt ist, die impliziten gesellschaftstheoretischen und anthropologischen Grundlagen der schulpädagogischen und heilpädagogischen Schriften herauszuarbeiten, um aktuell zwischen Sonderpädagogik und allgemeiner Pädagogik schwelende Konflikte um die historiographische Zuständigkeit für das Levana-Projekt diskutierbar zu machen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Österreich
