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FOR 2790:  Merkmalsintegration und -abruf in der Handlungssteuerung

Fachliche Zuordnung Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 393269228
 
Grundlegende Prozesse der menschlichen Handlungskontrolle wurden in der Kognitionspsychologie mit verschiedenen Paradigmen untersucht (z. B. Paradigmen, die Kosten für den Aufgabenwechsel, Negative Priming-Effekte oder sequentielle Konflikteffekte hervorrufen). Jedes dieser Paradigmen hat eine Fülle von Erkenntnissen und Einsichten hervorgebracht. Die Forschung mit diesen Paradigmen hat sich jedoch in der Regel getrennt und isoliert entwickelt, wobei davon ausgegangen wurde, dass jedes Paradigma eine andere und potenziell einzigartige Facette der Handlungskontrolle (z. B. kognitive Flexibilität, Inhibition, kognitive Kontrolle) behandelt. In jüngster Zeit wurden jedoch die episodische Reiz-Reaktions-Bindung und der Abruf als einheitlicher Rahmen vorgeschlagen, der Effekte in verschiedenen Paradigmen der Handlungskontrolle erklären kann (z. B. Hommel, 2016; Schmidt et al., 2016). Unter Ausnutzung des enormen Potenzials dieses vereinheitlichenden Ansatzes haben wir ein Rahmenmodell entwickelt, das die riesige Menge an zugänglichen Daten zur Handlungskontrolle strukturiert und vereinfacht, und das auch als Grundlage für die Entwicklung neuer Hypothesen und Vorhersagen im Bereich der Handlungskontrolle und darüber hinaus dient. Insbesondere kann das Rahmenmodell zur Handlungskontrolle verwendet werden, um verwandte psychologische Phänomene aus anderen Forschungsbereichen (z. B. Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Lernen, Gedächtnis, Motivation, Emotion, Sprache) im Sinne von Bindungs- und Abrufmechanismen zu beschreiben. Während die Ausweitung der Reichweite des Rahmenmodells ein Hauptziel der zweiten Phase dieser Forschergruppe ist, muss gleichzeitig der Anwendungsbereich des Rahmenmodells definiert und geklärt werden, und der einzigartige Beitrag zum menschlichen Verhalten muss von anderen Mechanismen abgegrenzt werden, die ebenfalls eine Rolle bei der Handlungskontrolle spielen (z. B. Priming oder Inhibition). Um die Prozesse, die dem Rahmenmodell zugrunde liegen, besser zu verstehen, ergänzt ein neurophysiologischer Ansatz die Verhaltensparadigmen.
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