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Tragen Diasporas zur Persistenz autoritärer Herrschaft bei? Reaktionen eritreischer Staatsbürger im Ausland auf transnationale Governance-Strategien

Antragstellerin Dr. Nicole Hirt
Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2017 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 393715469
 
Durch die fortschreitende Globalisierung kam es zu verstärkter Transnationalisierung politischer Prozesse. Dennoch wurde der Einfluss transnationaler Netzwerke bislang in der Politikwissenschaft nur unzureichend untersucht. Ziel des Projektes ist, die Forschungsfrage zu beantworten, ob Diasporas zur Stabilisierung autoritärer Regime beitragen. Hierzu soll untersucht werden, wie Diasporas auf die Bemühungen ihrer Heimatregierungen reagieren, ihre im Ausland lebenden Bürger zu kontrollieren und für ihre Zwecke nutzbar zu machen. Zudem soll durch einen Vergleich der transnationalen Beziehungen von eritreischen Diasporagemeinschaften in fünf Ländern untersucht werden, wie die politischen Systeme der Aufnahmeländer und die politische Sozialisation im Ausland politische Einstelllungen in Bezug auf das Heimatland beeinflussen. Den theoretischen Rahmen bilden Transnationalismustheorien sowie Theorien zur Demokratisierung und zum Fortbestand autoritärer Herrschaft. Eritrea eignet sich als Fallstudie, da es zu den Ländern mit der größten Diaspora weltweit zählt und momentan der größte Flüchtlingsproduzent im Verhältnis zur Einwohnerzahl in Afrika ist. Das Thema ist politisch hoch relevant, nicht nur aufgrund des derzeitigen Flüchtlingszustroms nach Europa, zu dem auch zehntausende Eritreer beitragen, sondern auch aufgrund der immensen praktischen Bedeutung der Transnationalisierung autoritärer Politik. Die Relevanz der Frage, wie autoritäre Regime ihre im Ausland lebenden Bürger für innenpolitische Zwecke instrumentalisieren, geht weit über diese Fallstudie hinaus.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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