Divine noise: Functions, disturbances, and resistances in early Mesopotamian social systems (ca. 2300-2100 BC)
Sociological Theory
Final Report Abstract
Das Projekt ist der Frage nachgegangen, welche Rolle Verwandtschaft in vormodernen Gesellschaften im Allgemeinen und in denen Mesopotamiens am Ende des 3. und zu Beginn des 2. Jahrtausends gespielt haben kann. Dabei hat es unterschiedlich auflösende Begrifflichkeiten der Anthropologie und soziologischen Systemtheorie herangezogen, um die empirischen Befunde zu erklären. Es hat den Begriff der Verwandtschaft gemäss dem aktuellen Forschungsstand hinterfragt, dabei eine normative und eine kulturalistische Fassung unterschieden und beide als zu eng bzw. zu weit abgelehnt. Stattdessen hat es mit dem anthropologischen Konzept der Deszendenz als temporalisierende Herkunftsreferenz gearbeitet. Als Akteur, der in diesem Gesellschaftstyp Deszendenz über Bezug auf soziale Umwelten beobachtet, ist im Projekt die geneadiktische Figur eingesetzt worden. Anstelle neuzeitlich-staatlicher Legitimität erscheint hier Demonstrativität, mit der Behauptungen und Ansprüche performant und über interaktive Anwesenheit vorgeführt wurden. Das Projekt schloss mit Ausblicken auf mögliche Themen, die an diese Überlegungen anschliessen könnten. Einen Anfang hat der im Rahmen des Projekts veranstaltete Workshop gemacht, der gezielt die Phänomene der Verwandtschaft und des Klientelismus in einen Zusammenhang gebracht hat.