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Internationales Netzwerk "Medienphilosophie"

Antragsteller Privatdozent Dr. Christoph Ernst, seit 4/2018
Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2017 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 394241729
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Ziel des von der DFG geförderten "Internationen Netzwerks Medienphilosophie" war es, die zentralen Begriffe und Fragestellungen der deutschsprachigen Medienphilosophie im internationalen Kontext der aktuellen Medienforschung zu verorten. Dieses Ziel wurde in zwei Schritten umgesetzt. Im ersten Jahr konzentrierten sich insgesamt vier Workshops darauf, Fragestellungen medienphilosophischer Ansätze zu identifizieren, anhand derer die unterschiedlichen Ansätze und Perspektiven der deutschen, tschechischen und US-amerikanischen Netzwerk-Mitglieder studiert werden können. Im zweiten Jahr rückte dann das aktuelle Thema der Reflexion digitaler Medien aus medienphilosophischer Perspektive in den Vordergrund. Diskutiert wurden z. B. die Frage nach der Geltungsreichweite 'technikdeterministischer' Positionen in der Medientheorie, ihre Verbindungen zu zeitgenössischen techniktheoretischen Paradigmen sowie mögliche kritische Einsatzpunkte medienphilosophischer Ansätze, etwa hinsichtlich der Epistemologie ästhetischer Phänomene oder einer in der Medienphilosophie beschriebenen 'medienreflexiven' Denkform. Die Ergebnisse der personellen Vernetzungen dieser Workshops flossen im zweiten Schritt in die Konzeption einer englischsprachigen Publikation ein, die erstmals systematisch Impulse aus der deutschsprachigen Medienphilosophie präsentieren wird, von denen die Netzwerk-Mitglieder zu der Überzeugung gekommen sind, dass sie im internationalen Kontext anschlussfähig sind. Das Ziel ist es, die Internationalisierung der im deutschen Sprachraum etablierten Medienphilosophie voranzutreiben. Dazu sollen programmatische medienphilosophische Originalbeiträge zu den Themenkreisen 'Medienapriori', 'Medien und Medialität', 'Medien und Technik', 'Ästhetische Praktiken', 'Performativität und Reflexivität' in kommentierter Form auf Englisch zugänglich gemacht werden. Neben der Zusammenarbeit mit tschechischen Kolleg*innen spielt dabei die Erweiterung des Netzwerks um Wissenschaftler*innen aus dem anglo-amerikanischen Raum eine zentrale Rolle, rücken dort doch im Kontext einer Theorie digitaler Medien zunehmend auch Fragen und Begriffe in den Mittelpunkt, die in den Grundannahmen der deutschsprachigen Medienphilosophie expliziert wurden und die sich zu einer Philosophie digitaler Technologien verbinden können. Mit dem gemeinsamen Bezugspunkt eines medienphilosophischen Erkenntnisinteresses hat das Netzwerk somit einen Beitrag geleistet, auf Ebene von Nachwuchswissenschaftler*innen eine fachübergreifende – also nicht nur auf die kulturwissenschaftliche Medienwissenschaft begrenzte, aber von ihr ausgehende – Internationalisierung voranzutreiben, an die auch nach Auslaufen der Förderung in Eigeninitiative angeknüpft werden kann und wird.

 
 

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