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Analyse und Förderung der Nutzung multipler bildungswissenschaftlicher und nicht-wissenschaftlicher Dokumente beim evidenzorientierten Denken von Lehramtsstudierenden - Effekte von Passung, Konsistenz sowie spezieller Fördermaßnahmen

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung seit 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 395758789
 
Von Lehrpersonen wird zunehmend gefordert, unterrichtliche Problemsituationen unter Einbezug von bildungswissenschaftlicher Evidenz zu bearbeiten. Dies betrifft insbesondere wiederkehrende Probleme, deren Bewältigung für den weiteren Wissens- und Kompetenzerwerb von Schüler*innen von großer Bedeutung ist. Hierbei sehen sich Lehrpersonen oft zahlreichen Informationen aus multiplen Dokumenten gegenüber, die sie erfolgreich integrieren müssen. Diese Informationen können entweder Dokumenten (bildungs-)wissenschaftlicher oder nicht-wissenschaftlicher Quellen entstammen und zudem eine mehr oder weniger ausgeprägte Passung zu dem aktuell vorliegenden Unterrichtsproblem aufweisen (d.h. die dort präsentierte „Evidenz“ kann entweder leicht oder weniger leicht auf die vorliegende Problemsituation übertragen werden). Weiters können sie zueinander in einem konsistenten, aber auch in einem inkonsistenten Verhältnis stehen, d.h. sie können entweder die gleiche oder unterschiedliche Handlungen zum Umgang mit der Problemsituation nahelegen. Der Umgang mit weniger passenden und inkonsistenten Informationen aus multiplen Dokumenten sollte bereits in der ersten Phase der Lehramtsausbildung gelernt werden. Allerdings ist wenig dazu bekannt, wie (a) die Passung und (In-)Konsistenz von Informationen aus multiplen wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Dokumenten die bei Lehramtsstudierenden ablaufenden Integrations- und Problemlöseprozesse beeinflussen und (b) wie sie in einem kompetenten Umgang mit weniger passenden und inkonsistenten Informationen unterstützt werden können. Der Projektantrag sieht drei empirische Studien vor, in denen Lehramtsstudierende authentische Fallvignetten mit unterrichtlichen Problemsituationen auf Basis multipler wissenschaftlicher und nicht-wissenschaftlicher Dokumente analysieren sollen. Studie 1 untersucht die Effekte von Dokumenten mit hoher vs. geringer Passung zu der dargestellten Problemsituation und Studie 2 die Effekte von zueinander mit Blick auf die vorgeschlagene Problemlösung konsistenten vs. inkonsistenten Dokumenten. Zentrale abhängige Variablen sind (a) die Nutzung der Informationen aus den präsentierten Dokumenten und (b) die Qualität, mit der diese integriert werden. Studie 3 nimmt demgegenüber eine Förderperspektive ein: Hier erhalten alle Teilnehmer*innen zueinander inkonsistente Dokumente mit einer geringen Passung zum vorliegenden Problem. Untersucht wird, inwieweit die Studierenden hinsichtlich der Informationsnutzung, der Integrationsqualität sowie beim Aufbau eines Integrationsskripts durch metakognitive Reflexionsprompts und kontrastive Lösungsbeispiele unterstützt werden können. Die Ergebnisse der Studien können wertvolle Einsichten in Verarbeitungsprozesse beim Umgang mit Informationen multipler Dokumente aus verschiedenartigen Quellen und Anhaltspunkte für die Ausgestaltung von entsprechenden Lernangeboten im Rahmen der ersten Phase der Lehramtsausbildung liefern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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