Detailseite
Projekt Druckansicht

Interethnische Vertrauensasymmetrien und Integration von Zuwanderern

Antragsteller Dr. Conrad Ziller
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2017 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 397233023
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Generalisiertes soziales Vertrauen ist mit einer Reihe positiver gesellschaftlicher Auswirkungen assoziiert. Allerdings weisen Zuwanderer und Mitglieder ethnischer Minderheiten typischerweise geringere Vertrauenslevels als Mitglieder der Mehrheitsgesellschaft auf, da sie über geringere sozioökonomische Ressourcen verfügen und einem höheren Diskriminierungsrisiko ausgesetzt sind. Weitgehend unerforscht blieb die Frage, inwieweit Kontextfaktoren solche Unterschiede beeinflussen und welche Auswirkungen Vertrauensunterschiede auf die Integration von Zuwanderern haben. Das durchgeführte Projekt untersuchte diese Fragen und fokussiert auf ökonomische, residentielle und soziale Determinanten für soziales Vertrauen von Zuwanderern in Europa. Mit Blick auf die Zusammenfassung der Ergebnisse, weist der Großteil der Ergebnisse des Projekts auf die Relevanz des sogenannten Integrationsparadox hin. Demnach kann ein erfolgreich stattfindender Integrationsprozess entgegen der Assimilationshypothese auch negative Nebeneffekte mit sich bringen — meist aufgrund einer verstärkten Wahrnehmung diskriminierender Verhaltensweisen. Solche Dynamiken sind in Bezug auf die Identifikation von Zugewanderten bereits bekannt, wurden aber durch das Projekt erstmals auch hinsichtlich des sozialen Vertrauens empirisch nachgewiesen. Die Ergebnisse des Projekts sind von großer gesellschaftlicher Relevanz. So ist soziales Vertrauen essenzieller Bestandteil des gesellschaftlichen Zusammenhalts, was insbesondere vor dem Hintergrund von Diversifizierungs- sowie Polarisierungsprozessen in europäischen Demokratien zunehmend an Bedeutung gewinnt. Weiterhin liefern die Ergebnisse des Projekts empirisch-fundierte Anhaltspunkte für nicht-lineare Integrationsverläufe, die einen wichtigen Beitrag zum Diskurs über die Integration und Desintegration der sogenannten zweiten und dritten Generation von Zuwanderern leisten können. Die Relevanz des Themas spiegelt sich auch in der hohen Anzahl der Downloads wider.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung