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Biogenes Silicium in Agrarlandschaften (BiSiAL): Quantifizierung, qualitative Charakterisierung und Bedeutung für die Silicium-Bilanz agrarisch genutzter Biogeosysteme

Antragsteller Dr. Daniel Puppe
Fachliche Zuordnung Bodenwissenschaften
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 397529835
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt BiSiAL erbrachte wichtige Erkenntnisse bezüglich der Effekte des Strohrecyclings auf die langfristige Si-Verfügbarkeit in agrarisch genutzten Böden und der physikochemischen Eigenschaften von Phytolithen. Das Strohrecycling stellte sich als effektive und umweltfreundliche Methode zur langfristigen Verbesserung der Verfügbarkeit an pflanzenverfügbarem Si in Agrarböden heraus. Durch das Strohrecycling kann die Si-Versorgung von Ackerkulturen gesichert und somit deren natürliche Resilienz gegenüber Stressbedingungen (z.B. Trockenheit oder Pilzbefall) erhöht werden. Unter Berücksichtigung einer möglichen langfristigen C-Speicherung in agrarischen Böden mittels Stroh- Phytolithen gewinnt das Strohrecycling zusätzlich an Bedeutung für eine moderne nachhaltige Landwirtschaft. Mit der im durchgeführten Projekt erprobten Kombination mikro- und spektroskopischer Methoden zur Analyse von Phytolithen hat der Antragsteller die Grundlagen geschaffen, das Potential der C-Sequestrierung in Agrarlandschaften detailliert auszuloten. Darüber hinaus sind die veröffentlichten Erkenntnisse zu den Mechanismen der Auto-Fluoreszenz von Phytolithen auch für archäologische, paläobotanische und ökologische Untersuchungen von großer Relevanz. Die Menge an pflanzenverfügbarem Si im Boden des Langzeitfeldversuchs V140 konnte durch das Strohrecycling deutlich gesteigert werden und erreichte bereits nach einigen Jahrzehnten Werte, die aus ungestörten Ökosystemen bekannt sind. Dieses erfreuliche (wenn auch nicht ganz unerwartete) Ergebnis zeigt den langfristigen Aufbau eines phytogenen Si-Pools im Boden, der als Quelle für das pflanzenverfügbare Si dient. Als beachtlich ist die Stabilität einiger funktioneller Gruppen (z.B. C-O, N- H, C=O, C=C) der organischen Bestandteile von Phytolithen einzustufen, die sogar nach Extraktion der Phytolithe aus Pflanzenproben (inkl. einer Behandlung mit H2O2 und HNO3 zur Oxidation organischen Materials) und anschließender sechsstündiger Erhitzung der extrahierten Phytolithe bei 600°C detektierbar waren. Dies verdeutlicht eindrücklich das Potential einer C-Sequestrierung in Böden mittels Phytolithen. Beim rbb24-Inforadio gab es im September 2020 ein Interview mit Jörg Schaller (Leiter der ZALF-AG Silizium-Biogeochemie) und dem Antragsteller zu Si in Agrarlandschaften.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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