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Einfluss von Diabetes zum Outcome nach Kreislaufstillstand und kardiopulmonaler Reanimation mit Postkonditionierung im Tiermodell
Antragsteller
Dr. Claudius Balzer
Fachliche Zuordnung
Anästhesiologie
Förderung
Förderung von 2018 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 397561247
Auch mit den besten Methoden der kardiopulmonalen Reanimation (CPR) sterben in Deutschland mehr als 90% der etwa 100.000 Patienten mit einem präklinischen Herzkreislaufstillstand oder überleben nur in einem schlechten neurologischen Zustand. Ein erfolgreiches Ergebnis der Reanimation ist umgekehrt proportional zu der Länge des therapiefreien Intervalls nach einem Herzkreislaufstillstand. Diese Verzögerung der Behandlung entsteht, da bei 60-80% der Patienten keine Laienreanimation durchgeführt wird und die initiale Therapie erst durch den eintreffenden Rettungsdienst nach frühestens 8 bis 10 Minuten stattfindet. Mit dem Beginn der Herzdruckmassage findet die abrupte Reperfusion der Organe statt, die nach einem längeren Kreislaufstillstand und der konsekutiven Ischämie zu einer zusätzlichen Gewebeschädigung führt. Dieser Reperfusionsschaden kann dabei größer sein, als der eigentliche Schaden durch die Ischämie selbst. Mit dem Blick auf Therapien, die diese zusätzliche Schädigung von Herz und Gehirn abwenden, wurde das Verfahren der ischämischen Postkonditionierung (IPostC) erfolgreich im Tiermodell angewandt. Jedoch berücksichtigten die bisherigen Tiermodelle nicht, dass die Patienten die einen Herzkreislaufstillstand erleiden, im seltensten Fall gesund sind. Diese Patienten sind meist älter und weisen vielfältige Komorbiditäten auf, häufig Diabetes Mellitus Typ 2 (T2DM) und Adipositas. T2DM kann mit unterschiedlichen Medikamenten behandelt werden, die wie die Krankheit selbst, einen Einfluss auf die Therapien im Rahmen der Reanimation haben können. Das Ziel meines Forschungsvorhabens ist die Untersuchung des Einflusses von T2DM und der entsprechenden antidiabetischen Behandlung, auf das Überleben nach Herzkreislaufstillstand und Reanimation mit IPostC. Dabei untersuche ich in einem etablierten Versuchsmodell mit Zucker Diabetic Fatty (ZDF) Ratten: 1) den Effekt von IPostC auf das Überleben von normalgewichtigen ZDF Ratten im Vergleich zu einer Standard-Reanimation; 2) die Auswirkungen von T2DM auf den Erfolg von IPostC und 3) die Wirkung von IPostC in diabetischen Versuchstieren bei vorheriger Gabe von Insulin oder 4) bei vorheriger Gabe von Metformin. Die Ergebnisse dieses innovativen Forschungskonzeptes im Bereich der Grundlagenforschung können relevante Daten liefern, die eine große Bedeutung für klinische Fragen im Bereich der Notfallmedizin, als auch der Diabetes Forschung haben.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA
Gastgeber
Professor Matthias Riess, Ph.D.