Project Details
G. Gambacurta / S. Cipriano, Varia I - Die nichtmetallenen Kleinfunde aus dem Reitia-Heiligtum von Este (Band 7)
Applicant
Professor Dr. Heinz-Werner Dämmer
Subject Area
Prehistory and World Archaeology
Term
from 2017 to 2019
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 397643290
In dem Band „Varia I - Die nichtmetallenen Kleinfunde aus dem Reitia-Heiligtum von Este (Ausgrabungen 1880–1916 und 1987–1991)“ von G. Gambacurta und S. Cipriano werden die nicht aus Metall hergestellten Kleinfunde aus der Ausgrabungsstätte des Reitia-Heiligtums in Este (Oberitalien) bearbeitet. Begonnen wird mit der Untersuchung von architektonischen Elementen aus Stein und Ton. Diese bieten einen Einblick in die monumentale Bauweise, die das Heiligtum bereits in vorrömischer, aber vor allem in römischer Zeit besaß. Es folgen Tonbildwerke, und Zeugen der im Heiligtum fest verankerten Textilherstellung, also Spinnwirtel, Garnspulen und Webgewichte.In diesem Abschnitt, wie auch in den folgenden zu Ziergegenständen aus Glaspaste, Bernstein und Gagat, werden bisher unbekannte Aspekte der Opfertätigkeiten im Heiligtum deutlich. Sie gewähren Einblick in ein hoch differenziertes Opfergeschehen, das Ausdruck einer breiten sozialen Verankerung der Reitia-Verehrung in der venetischen Bevölkerung ist. Die Untersuchung der Keramik, Öllampen, Amphoren, Knochen- und Steinartefakten ergänzt eindrücklich das weite Ausstattungsspektrum des Heiligtums mit Geräten und Werkzeugen, was das Heiligtum immer deutlicher auch als handwerkliche Produktionsstätte kennzeichnet. Dieser bisher wenig beachtete Aspekt wird im bereits italienisch fertiggestellten, folgenden Band "Varia II - Die metallenen Kleinfunde aus dem Reitia-Heiligtum von Este (Ausgrabungen 1880–1916 und 1987–1991)“ noch deutlicher hervortreten. Das Reitia-Heiligtum in Este ist nicht nur ein Ort religiöser Hinwendung zur Göttin Reitia, es ist auch als handwerkliche Produktionsstätte mit ökonomischer Bedeutung in einer wirtschafts-geographischen Schlüsselstellung im venetisch-etruskischen Grenzgebiet zu verstehen.
DFG Programme
Publication Grants