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Die (patho)physiologische Rolle der CYP450-vermittelten Mechanismen in der Arteria Ophthalmica

Antragstellerin Dr. Caroline Manicam
Fachliche Zuordnung Augenheilkunde
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 397969102
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In diesem Projekt wurde die (patho)physiologische Rolle der Cytochrom P450 (CYP)-vermittelten Mechanismen bei der Exposition gegenüber Glaukom-bezogenen Risikofaktoren, nämlich Alterung, Geschlecht und oxidativem Stress, in der Arteria ophthalmica entschlüsselt. Wir haben erstmalig experimentell nachgewiesen, dass die CYP-abgeleiteten Eicosanoide, die Epoxyeicosatriensäuren (EETs) umfassen, sich in der A. ophthalmica als Vasokonstriktoren verhalten. Zudem haben wir demonstriert, dass eine Nahrungsergänzung mit langkettigen Omega-3-Fettsäuren (ω-3) innerhalb von nur 7 Tagen zu tiefgreifenden Veränderungen im Proteom der A. ophthalmica geführt hat, indem verschiedene Gefäßschutzmechanismen reguliert, um die Funktionalität und Integrität der A. ophthalmica in Mäusen mit deletiertem Cyp-Gen zu erhalten. Wir wiesen auch nach, dass eine akute Exposition mit Angiotensin II (Ang II) -induziertem oxidativem Stress den Umbau des Aktin-Zytoskeletts als inhärenten Adaptationsmechanismus der A. ophthalmica zur Aufrechterhaltung der vaskulären Homöostase signifikant beeinflusst. Darüber hinaus haben wir die Hypothese getestet und bewiesen, dass die Netzhaut anfälliger für Ang II-induzierten oxidativen Stress ist als die A. ophthalmica, wie die Verschiebung der zellulären Bioenergetik im erstgenannten Augengewebe zeigt. Der erste Einblick in die neuartige Signalachse und die Proteomveränderungen in beiden Augengefäßen, um die Rolle und die Auswirkungen von oxidativem Stress beim Glaukom besser zu verstehen, hat bei verschiedenen Medien große Aufmerksamkeit erregt. Die Ergebnisse wurden durch Veröffentlichung in Redox Biology, eine Pressemitteilung, sowie den ‚Roland Britz Glaucoma Award 2021‘ gewürdigt. Wir hatten früher bereits die funktionelle Rolle und Expression des spannungsabhängigen Kalium-Ionenkanals (Kv1.6) in der A. ophthalmica identifiziert. Hier haben wir das Interaktom von Kv1.6 erstmalig angereichert und charakterisiert. Unsere Daten dienen als wichtige Grundlage für künftige Studien zu Kv1.6 da seine physiologische und funktionelle Bedeutung noch weitgehend unbekannt ist. Schließlich entschlüsselten wir in Mäusen mit gezielter Deletion des Ephx2- Gens die unterschiedlichen, alters- und geschlechtsassoziierten Proteom- und Zellsignalveränderungen bei chronischem Verlust an EET-metabolisierendem Enzym, der löslichen Epoxidhydrolase (sEH). Die wichtigsten Ergebnisse zeigen, dass das Fehlen von sEH bestimmte altersassoziierte schädliche zelluläre Mechanismen verbessert und dass es spezifische geschlechtsspezifische Veränderungen gibt. Die Ergebnisse unterstreichen insgesamt die gefäßschützende Rolle der sEH-Inhibition in diesem Gefäßsystem. Zusammenfassend haben wir einen umfassenden Einblick in die CYP-vermittelten Zellsignal- Profile der A. ophthalmica gegeben und wichtige fehlende Verbindungen zu kompensatorischen Mechanismen als Reaktion auf verschiedene pathophysiologische Beeinträchtigungen aufgezeigt, die für künftige translationale Bemühungen zur Verbesserung der okulären Perfusion bei Glaukom entscheidend sein werden.

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