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Humankapitalinvestitionen in einer Lebenszyklusperspektive und Generationen übergreifend
Antragsteller
Professor Dr. Martin Karlsson
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Förderung
Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 398217168
Dieses Projekt hat die Analyse der Effekte von Schulbildung und frühkindliche Gesundheitsförderung auf den Gesundheitszustand und den sozioökonomischen Status zum Ziel. Analyseschwerpunkte sind Aspekte, für welche die verfügbaren Forschungsergebnisse widersprüchlich sind, wie Bildungseffekte auf die Gesundheit und Effekte elterlicher Bildung, sowie Aspekte, für die bisher wenig Evidenz generiert wurde, wie die Synergieeffekte zwischen Bildungs- und frühkindlichen Gesundheitsinvestitionen, Komplementarität zwischen Investitionen in verschiedenen Generationen, sowie auch das Wechselverhältnis zwischen öffentlichen Investitionen und elterlichen Reaktionen. Um sicherzustellen, dass die gemessenen Zusammenhänge nicht durch dritte Größen verursacht werden, wie Unterschiede in der Kindesgesundheit, die sowohl die Schulbildung als auch andere spätere Eigenschaften beeinflussen könnten, sondern tatsächlich auf Unterschiede in der Schulbildung zurückzuführen sind, stützt sich die Analyse auf Variation, die durch eine Reihe historischer Bildungs- und Gesundheitsreformen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hervorgerufen wird. Diese Reformen erweiterten die Schulbildung von Kindern, bzw. den Zugang zu Vorsorgeleistungen, auf unterschiedliche Art und Weise und wurden unter einer erheblichen zeitlichen und regionalen Variation umgesetzt. Da die hervorgerufenen Unterschiede in Schulbildung und Versorgung von institutioneller Natur und somit unabhängig von individuellen Entscheidungen waren, können die Reformen als „natürliche Experimente“ angesehen werden, die sich ideal für die Messung von Kausaleffekten eignen. Die Eigenschaften der Reformen ermöglichen außerdem eine Umgehung mehrerer Identifikationsprobleme, die typischerweise in Analysen auf Basis von Bildungsreformen existieren. Zur Durchführung der Analyse werden bisher ungenutzte historische Datenquellen mit aktuelleren Individualdatensätzen kombiniert, was die Ausnutzung einer Datenbasis für Schweden erlaubt, deren Umfang und Qualität für die meisten anderen Länder unerreichbar sind.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen