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Optimierung der postnatalen Transition: Effekte der graduellen Belüftung bei unreifen Tierlungen - ein PEEP-basiertes Vorgehen (OPTIMAL PEEP)

Antragstellerin Dr. Anja Demel
Fachliche Zuordnung Kinder- und Jugendmedizin
Anatomie und Physiologie
Förderung Förderung von 2018 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 399182194
 
Die aktuellen Leitlinien des European Resuscitation Council (2015) schlagen bei Frühgeborenen eine respiratorische Unterstützung mittels kontinuierlich positivem Atemwegsdruck (CPAP) als überlegene, nicht-invasive Therapie im Vergleich mit mechanischer Beatmung vor.Es gibt verschiedene Möglichkeiten der nicht-invasiven Belüftung nach der Geburt im Vergleich zur Beatmung wie beispielsweise CPAP, anhaltende Inflation (SI) oder nasale High-Flow-Therapie um die Lunge zu belüften wenn das Frühgeborene nicht adäquat oder spontan atmet. Trotz vieler Jahre der intensiven Forschung in diesem Gebiet, bleiben die Strategien der Belüftung der Lunge in Bezug auf den besten Zeitpunkt, den benötigten Eröffnungsdruck oder das positiven end-expiratorische Niveau kontrovers.Trotzdem haben beide Methoden es nicht geschafft die chronische Lungenerkrankung des Frühgeborenen, die Bronchopulmonale Dysplasie (BPD) adäquat zu reduzieren. Die BPD ist die häufigste Komplikation bei Frühgeborenen, die einen großen Einfluss auf die spätere neurologische Entwicklung und die Mortalität im Kindes- und Erwachsenenalter hat. Die daraus folgenden Gesundheitskosten haben riesige ökonomischen Auswirkung und sind deshalb ein globales Gesundheitsproblem.Die respiratorische Transition zur Geburt beinhaltet viel mehr als die Lungenbelüftung, Veränderungen der Glottis und der Atmungsarbeit. Die postnatal Befreiung der Lunge von Flüssigkeit und prolongierte Prävention des Flüssigkeitsefflux ist eine der großen Herausforderungen in den ersten Lebensstunden. Wenig bis gar keine wissenschaftliche Erkenntnis ist verfügbar um die Effektivität dieses Vorgehens einzuschätzen im Zusammenhang mit dem physiologischen Zustand der Frühgeborenen und weshalb es manchmal versagt. Graduell ansteigende und kontinuierlich anhaltende, PEEP-basierte Lungenrekrutierungs-Strategien werden mit unterschiedlichen Methoden (Benveniste Ventil, SI, High-Flow-Therapie) in Tiermodellen für Frühgeborene als Zwischenschritt der translationalen Forschung überprüft.Das Benveniste Ventil ist möglicherweise bei der optimalen, nicht-invasiven Belüftung und der respiratorischen Unterstützung überlegen bei der graduellen Anwendung eines ansteigenden end-expiratorische positiven Druckes, der zu einer reduzierten Zellinflammation mit einer nachfolgenden Reduktion von Langzeitschäden der unreifen Lunge führen wird. Das könnte das Ergebnis der berücksichtigten postnatalen (patho-)physiologischen Mechanismen der Lungenbelüftung und der erfolgreichen Flüssigkeitsbeseitigung sein.Die Visualisierung der Beziehung zwischen Flüssigkeitsbeseitigung und Lungenbelüftung nach der Geburt durch phasenkonstrast Röntgenbildgebung und die histologischer Analyse der Lungenabschnitte ist zwingend erforderlich um die Inflammation und die Verletzungen zu erfassen.Die Resultate der Studie werden die zukünftigen Richtlinien der respiratorischen Unterstützung im Kreißsaal bei Frühgeborenen weltweit beeinflussen.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Australien
 
 

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