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The effect of Staphylococcus aureus nasal burden on the incidence of endogenous infection: a single center prospective observational cohort study in tertiary-care – towards decolonization of high-risk patients 

Subject Area Clinical Infectiology and Tropical Medicine
Medical Microbiology and Mycology, Hygiene, Molecular Infection Biology
Term from 2018 to 2020
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 400666679
 
Final Report Year 2020

Final Report Abstract

Staphylococcus aureus ist eine der häufigsten Ursachen von nosokomialen Infektionen. Das Hauptreservoir im menschlichen Körper für S. aureus ist der Nasenvorhof. Die Besiedlung der Nase mit S. aureus wurde bereits als wichtiger Risikofaktor für das Erwerben von einer S. aureus Infektion beschrieben. Daher wird vorbeugend eine Dekolonisierung von kolonisierten Patienten vor einem operativen Eingriff empfohlen. Der häufige und übermäßige Einsatz von antiseptischen bzw. antibiotischen Substanzen zur Dekolonisierung kann zu einer rasanten Toleranz- bzw. Resistenzentwicklung führen. Aus diesem Grund untersuchten wir in einer prospektiven Beobachtungsstudie, ob das Risikoprofil anhand der Besiedlungsdichte verfeinert werden kann, um den Anteil der zu dekolonisierenden Patienten zu reduzieren und ob dadurch den Verbrauch von Antiseptika und Antibiotika reduziert werden kann. In einer Analyse einer Subpopulation (herzchirurgische Patienten mit einem ventricle assist device, auch umgangssprachlich ‚Kunstherz‘ genannt) konnten wir erwartungsgemäß eine hohe Rate an Infektionsereignissen bei den mit S. aureus kolonisierten Patienten verzeichnen. Über 50% der kolonisierten Patienten entwickeln im klinischen Verlauf eine S. aureus Infektion. Verglichen mit nicht-kolonisierten Patienten ist das Infektionsrisiko für Kolonisierten deutlich über das 4-fache (52.9% vs 12.5%) erhöht. Eine genetische Untersuchung mittels Ganzgenomsequenzierung zeigt eine genetische Übereinstimmung zwischen dem Kolonisierungs- und Infektionsstamm in 75% der Infektionen, was auf einen endogenen Ursprung der Infektion hindeutet. Ein neuer interessanter Aspekt, der bislang nicht extensiv untersucht wurde, ist der Zeitpunkt des Infektionsereignis. Unsere Daten zeigen, dass die Infektionen erst deutlich über 30 Tage nach Implantation erworben werden. Dies bedeutet konkret, dass diese (oder andere chirurgische) Patienten wider Erwartung von einer post-operativen Dekolonisierung dennoch profitieren könnten, falls eine initiale Dekolonisierung vor einem Eingriff versäumt wurde (z.B. Notfall, sonstige nicht elektive Eingriffe). Aufgrund der unerwarteten COVID-19 Pandemie unmittelbar nach der Beendigung der Beobachtungsphase, konnte die endgültige Auswertung der Risikostratifizierung anhand der Besiedlungsdichte zu dem Zeitpunkt des Abschlussberichtes noch nicht vollständig abgeschlossen werden. Weitere Analysen und Endauswertung der Studie wird für 2021 angestrebt.

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