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Pre-hospital Anti-fibrinolytics for Traumatic Coagulopathy and Haemorrhage (The PATCH Study)

Subject Area Orthopaedics, Traumatology, Reconstructive Surgery
Term from 2019 to 2023
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 400971975
 
Final Report Year 2023

Final Report Abstract

Die Auswirkung von prähospitaler Tranexamsäure auf das Überleben mit günstigem funktionellem Ergebnis bei Patienten mit schwerem Trauma und Verdacht auf traumabedingte Störung der Blutgerinnung (Koagulopathie), ist ungewiss. Es wurden Erwachsene mit schwerem Trauma und dem Risiko einer traumabedingten Koagulopathie nach dem Zufallsprinzip entweder mit intravenöser Tranexamsäure (1g vor dem Krankenhausaufenthalt, gefolgt von einer Infusion von 1g über 8 Stunden nach Ankunft im Krankenhaus) oder mit einem Placebo behandelt. Das primäre Ergebnis war das Überleben mit günstigem funktionellem Ergebnis anhand der Glasgow Outcome Scale - Extended (GOS-E) 6 Monate nach der Verletzung. Die GOS-E ist eine 8-Punkte-Skala, die vom Tod bis zur "oberen guten Genesung" [keine verletzungsbedingten Probleme] reicht; das Überleben wurde definiert mit günstigem funktionellem Ergebnis als ein GOS-E von 5 ("untere moderate Behinderung") oder besser. Zu den sekundären Ergebnissen gehörte ´Tod´ aus jeglicher Ursache innerhalb von 28 Tagen und innerhalb von 6 Monaten. Insgesamt wurden 1310 Patienten in Australien, Neuseeland und Deutschland rekrutiert. 661 Patienten erhielten Tranexamsäure, davon überlebten nach 6 Monaten 307 von 572 (53,7 %). Der Tod war bei 113 von 653 Patienten (17,3 %) nach 28 Tagen und nach 6 Monaten war der Tod bei 123 von 648 (19,0 %) in der Tranexamsäure-Gruppe eingetreten. In der Placebo Gruppe verhielt es sich wie folgt, 299 von 559 Patienten (53,5 %) überlebten. Nach 28 Tagen nach der Verletzung trat in der Placebo Gruppe bei 139 von 637 Patienten (21,8 %) der Tod ein. Nach 6 Monaten erlagen den Verletzungen 144 von 629 (22,9 %). Die Zahl der schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse, einschließlich vaskulärer Verschlüsse, unterschied sich nicht signifikant zwischen den beiden Gruppen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass bei Erwachsenen mit schwerem Trauma, bei denen das Risiko einer akuten traumatischen Koagulopathie besteht und die im Rahmen fortschrittlicher Traumasysteme behandelt werden, 1 g intravenöse Tranexamsäure, eingeleitet in der Prähospitalumgebung und gefolgt von einer Infusion von 1 g Tranexamsäure über 8 Stunden im Krankenhaus, im Vergleich zu Placebo die Überlebensrate mit einem günstigen funktionellen Ergebnis nach 6 Monaten nicht erhöht.

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